Auf eigenen Wegen: Tobias Hengstmann

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Tobias, das Publikum kennt dich als phantasievollen Teamworker, der vor allem durch seine gestischen und mimischen Kommentare des Bühnengeschehens begeistert. Warum nun solo? Tobias Hengstmann: Kurz gesagt: Wir wollen uns programmatisch breiter aufstellen und sind so flexibler, wenn es, warum auch immer, Terminprobleme gibt. Außerdem hatte ich auch Lust auf Neues.

Was sind denn deine Themen? Grundsätzlich vorweg, ich mache kein politisches Kabarett. Ich erzähle, was ich beobachte, in den Medien, im Leben, also, wie Menschen sich verhalten. Politik kommt nur im weitesten Sinne, also als Bestandteil einer Geschichte vor. z. B. beschreibe ich einen Tag von Angela Merkel. Habe ich mir natürlich ausgedacht.

Gibt es eine Gliederung im Programm oder nur eine zufällige Aneinanderreihung von Elementen? Der Abend besteht aus drei Säulen: dem Stand-up, also ich als der Kabarettist – der Lesung, ich lese Texte vor, wie eben den Tag der Angela Merkel – und das Lied.

Also kein Matze, kein Opa Branntwein? Nein! Obwohl da die Gefahr besteht, dass Leute enttäuscht sind, weil sie das erwarten.

Musikalisch entspricht das Programm aber den Erwartungshaltungen? Nicht ganz: Ich setze mich nicht hin und singe ein Lied. Der Gesang ergibt sich aus der Geschichte, die ich erzähle. Musik und Texte gehen ineinander über.

Der Titel deines Solos lautet „Selfie mit Buzz Aldrin“. Was bedeutet das und wer ist Buzz Aldrin? Selfie, also das eigene Ich im Bezug auf etwas anderes, hier Buzz Aldrin. Buzz Aldrin ist für mich die Versinnbildlichung des ewigen Zweiten. Er ist der zweite Mann der Mondlandung. Die Leute kennen aber nur Armstrong. Die Sieger schreiben Geschichte, aber sie sind ohne die Zweiten nichts. Auch darüber erzähle ich. Und nebenbei, ich bin ja auch der kleine Bruder.

In den 1960ern war Kabarett links. Braucht ein Kabarettist heute eine klare politische Haltung? Es ist egal, was man auf der Bühne macht, man sollte es mit Haltung machen. Man sollte nicht sagen, ich bin links, ich bin rechts, wichtig ist, dass man respektvoll mit Menschen umgeht. Ich bin gegen Intoleranz, gegen Pauschalisierungen, gegen Hass. Ich bin durch und durch Demokrat.

        Gespräch: Gisela Begrich  

Tobias Hengstmann: Selfie mit Buzz Aldrin, Premiere 29. September, Kabarett nach Hengstmanns

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Kabarett „... nach Hengstmanns“

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