Nackte Tatsachen bei Moritz Sostmanns Shakespeare-Inszenierung

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© Jesko Döring

Gerade acht Tage nach Ende des Figurentheaterfestivals steht im Hof des Puppentheaters die nächste Premiere an. Noch einmal ist das ganze Ensemble gefragt (plus Jana Weichelt als Gast), wenn es im Shakespearejahr beim traditionellen Buckauer Hofspektakel natürlich Shakespeare gibt. Wobei das reiner Zufall ist, sagt Regisseur Moritz Sostmann, den einfach die wie perfekte Drehbücher angelegten Stoffe des englischen Dramatikers faszinieren.

Männlein und Weiblein wechseln munter

Seine sommerleichten Komödie „Viel Lärm um nichts“ inszeniert er als fröhlich-blutigen Kampf, mit einem Tod, einer echten Scheidung und geschlechterübergreifenden erotischen Verhältnissen. Irgendwie müssen bei ihm alle ihren Spaß haben, also hat Sostmann den labyrintisch angelegten Garten in zwei Hälften geteilt und überall Gartenduschen aufgebaut. Zwischen diesen beiden Hälften, hier Weiblein, dort Männlein, wird munter gewechselt, Geschickt wird beim Duschen Nacktheit suggeriert und so wird jeder auf seine Weise nass. Sostmann: „Es geht uns um Liebe und Erotik, darum wie Erotik entsteht.“

Sostmanns Abschied aus Magdeburg

Die Geschichte wird ähnlich wie in den Vorjahren mittels sogenannter Muppetfiguren erzählt – der Mensch und die Puppe werden dabei zum doppelköpfigen Wesen – die diesmal von Franziska Hartmann stammen. Auch in einer anderen Sache macht sich Sostmann nackt: er verlässt nach vier Jahren als Hausregisseur in diesem Sommer das Puppentheater. So darf man es als fröhlich inszenierten Abschied auffassen. Und Sostmann ist sich sicher: „Ich werde dem Haus verbunden bleiben“

Zur Veranstaltung: Viel Lärm um nichts,  Premiere am 9.7., danach bis 31.7. täglich außer montags

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