Ines Lacroix spielt "Dämon in der Mitte"

© Sara Krasemann

Im Theater an der Angel läuft das Produzieren von neuen Stücken auf Hochtouren. Sind gerade noch „Die Nachbarn“ in die Villa eingezogen, geht es nun um das Auf und Ab in der Liebe, der Triebfeder von Männlein und Weib­lein schlechthin. Im Wonnemonat Mai lässt sich darüber besonders gut nachsinnen. Die Antennen sind ausgefahren, Neues zu erobern, aber erst muss unter alte Geschichten ein Strich gezogen werden. Das kann sowohl sehr heiter als auch nachdenklich stimmen. In der Schublade von Theateranglerin Ines Lacroix steckt so allerlei Stückstrandgut. Diese französische Komödie "Der Dämon der Mitte" gehört schon seit einiger Zeit dazu und hat nur auf den rechten Zeitpunkt ihres Auftrittes gewartet.

Die Mär von der verlassenen Ehefrau

Entstanden ist sie 1996 nach der Comicvorlage von Florence Cestac. Dann eroberte ein Spielfilm mit dem Titel „Le demon de midi“ die französischen Kinos. Im Deutschen kam der Stoff 2007 auf die Bretter; die die Welt bedeuten; und wurde fortan in vielen Theatern gespielt. Die Angler wären jedoch nicht die Angler, wenn sie dem Ganzen nicht ihre eigene Lesart einverleiben würden. So erlebt diese Komödie nun ein Revival in neuer Fasson. Schon die Wortschöpfung „Comicomödie“ lässt eine Vorahnung entstehen. Wenn Mensch in die Jahre kommt, muss er manchmal durch die Midlife-Crisis. Manches Mal verlässt der um seine Jugendlichkeit ringende Mann das angetraute Weib, um sich für eine „junge, schöne Fee“ wieder in den Märchenprinzen zu verwandeln. Zurück bleibt die verlassene Gattin, die die neu gewonnene „Freiheit“ in allen Höhen und Tiefen und bestenfalls mit bissigem Humor durchlebt: eine Achterbahnfahrt der Gefühle!

Frau spielt alle Rollen

Wie wird Frau damit fertig? Am besten, indem sie nicht nur die Rolle des eigenen Ichs spielt, sondern auch in die des auf Freiersfüßen wandelnden Ehemannes schlüpft und in die der „guten Fee“. Und weil‘s so erheiternd ist, kann frau auch gleich noch die Partien aller wohlmeinenden Nachbarn und Freunde mitspielen.Die österreichische Regisseurin Rosemarie Vogtenhuber, die ihr Regiestudium u. a. bei Klaus Maria Brandauer und Istvan Szabo am Max Reinhardt Seminar in Wien absolvierte, hat sich mit Franz Gronemeyer einen ihrer Ausstatter aus Berlin als Assistenz zitiert. Die einfache, wie spielerische Grundidee stammt von den beiden Künstlerinnen, die sich während der Proben übrigens köstlich über das dämonische Mittelalter von Männlein wie Weiblein amüsierten.

Der Dämon der Mitte, Premiere 12. Mai

© Conrad Engelhardt

Theater an der Angel

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