Des Menschen Kälte

© Marianne Menke

Schneller, weiter, höher! In Zeiten des technischen Fortschritt geht so verloren, was schon Aristoteles dem Menschen zugeschrieb: dass er ein soziales Wesen sei. Auch der große französische Schriftsteller Émile Zola thematisiert diese Entsozialisierung in seinem 1890 erschienen Kriminalroman „La Bête Humaine“.

Nach ihrer erfolgreichen Produktion „Mario & der Zauberer“ kehren Sebastian Kautz und Gero John im Rahmen der Nachtschicht-Reihe zurück ins Schauspielhaus zurück und präsentieren die nachdenkliche Inszenierung „Bestie Mensch“ nach Zolas literarischer Vorlage. In einer spannenden Mischung aus Schauspiel, Livemusik und Figurentheater schicken sie den Eisenbahner Roubaud auf seinen Weg durch die menschenkalte Welt der Industrialisierung Westeuropas. Der muss erfahren, welche Auswirkungen der zunehmende Mangel an Empathie und sozialer Kälte in der Gesellschaft mit sich bringen kann. Denn Roubaud gerät mit seiner Frau Séverine und deren Geliebten Jacques Lantier in ihrem verzweifelten Kampf um ein bisschen privates Glück und soziale Anerkennung in einen Strudel aus Leidenschaft, Eifersucht und Raserei. Selbst der kaltblütige Mord erscheint dabei nicht mehr moralisch verwerflich.

Nachtschicht: Bestie Mensch. Ein FigurenTheaterLiveMusik-Schauspiel, 3. Mai, 21.30 Uhr, Schauspielhaus/Foyer

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