Die Compagnie 09 zeigt das Jahr null

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© Conrad Engelhardt

Ein grüner Tannenbaum, bunte Lichterketten – ringsherum liegen große und kleine Geschenke verstreut. Ein ganz normaler Weihnachtsabend, scheinbar. Dann kommt der engagierte Weihnachtsmann, der plötzlich zornig wird. Denn niemand weiß mit Weihnachten etwas anzufangen und was sich hinter dem Fest verbirgt. Auf die Suche danach begibt sich die Compagnie 09 bei ihrem diesjährigen Sommertheater „Das Jahr Null“ quer durch die Jahrhunderte.

Nun ist es ungewöhnlich, sich mit Weihnachten im Sommer zu beschäftigen. Weihnachtslieder will doch noch niemand hören, wird auch nicht. Musiker Christoph Deckbar und Autor Bernd-Kurt Goetz haben davon Abstand genommen. Um dem Geheimnis des Weihnachtsfestes auf die Spur zu kommen hat Goetz unterschiedliche historische und aktuelle Anknüpfungspunkte gefunden. Es ist nicht allein die Weihnachtsgeschichte. Er bringt auch andere biblische Geschichten mit der notwendigen Ernsthaftigkeit ins Spiel. „Wir klopfen die Geschichten auf die Gegenwart ab“, sagt Regisseurin Gisela Begrich. In diesem Jahr sogar mit neuen Spielern, allesamt Ehemalige aus Lokalpolitik und -wirtschaft: Rüdiger Koch, Werner Kaleschky und Winfried Schubert. Koch war bereits als Gast bei „Olvenstedt probiert’s“ zu sehen, Kaleschky vor über 50 Jahren als Statist bei einer Wilhelm Tell Inszenierung. Theaterfremd ist keiner von ihnen. In Begrichs Inszenierung mimen sie drei Weisen, die sich nicht ganz so ernst nehmen. Immer wieder werden Parallelen zu ihrem ebiografischen Hintergrund gezogen, wie die Bewerbung zur Kulturhauptstadt.

Beim Bühnenbild setzt die Compagnie 09 auf die Kulisse der Möllenvogtei und drei­stufige Podeste. „Es gibt verschiedene Spielebenen im Stück, das bietet sich an“, sagt Begrich. Den Himmel zum Beispiel. Hoffen wir nicht, dass die Engel mit ansehen müssen, wie es Vertretern des DFB gelingt, das Weihnachtsfest tatsächlich wegen der Fußball-WM verschieben zu lassen. Natürlich alles fiktiv.

Compagnie 09, Premiere:„Das Jahr Null“, 13. Juli, 20.30 Uhr, Möllenvogteigarten, weitere Termine

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