Die Kammerspiele Magdeburg treffen mit ihrer Inszenierung von Faust des Pudels Kern

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© Conrad Engelhardt

Die Kammerspiele wagen sich an das Lieblingsstück der Deutschen, Goethes „Faust“. „Mit großer Verbeugung vor Goethe und tiefstem Respekt haben wir uns dem Werk genähert“, versichert Dirk Heidicke, der die Spielfassung verantwortet. Lediglich zwei Stunden dauert die Aufführung, aber dem Publikum wird alles geboten: Die Wette Herr/Mephisto, die Wette Mephisto/Faust, die Liebesgeschichte Faust/Gretchen und das tragische Ende. „Ich lege größten Wert darauf, die Verse  zu erhalten. Nur einige wenige im Stil des Verfassers habe ich dazu geschrieben. Das war notwendig, weil Mephisto bei uns auch die Aufgabe hat, die Besucher von einem Spielort zum anderen zu lotsen“, so Heidicke.

Das ganze Haus wird zur Bühne

In Ermangelung eines „echten“ Theaters macht das Ensemble nämlich aus der Not eine Tugend und bespielt das gesamte Haus. Es beginnt in der Ausstellungshalle mit dem Vorspiel auf dem Theater und dem Prolog im Himmel. Statt in seinem Studierzimmer sitzt Faust verlassen im Hörsaal. Die Walpurgisnacht geht im Garten ab. Für jede Szene entdeckte das Team im geräumigen Anwesen einen passenden Ort.

Ideenfeuerwerk für Inszenierung

An Ideen, die ein vermeintliches Manko in ein theatralisches Ereignis umwandeln, fehlt es nicht. Neben der Partnerschaft mit dem Schülertheater „Spielpause“ des Norbertusgymnasiums gibt es eine weitere: Die mit der Gehörlosentheatergruppe „Handwerker“. Deren Mitglieder geben die Hexen der Walpurgisnacht. Goethes Text ertönt wie von fern über Band. Die Gehörlosen springen, tanzen und formen die Worte in Gebärdensprache nach. Und last but not least, animiert Mephisto die Besucher, die Worte mitzusprechen. Auch ohne große Lichteffekte kann so die unheimliche Atmosphäre eines Hexensabbats entstehen, da ist sich das Team sicher.

Gefragt nach den Hauptrollen im Faust, werden viele spontan antworten: Faust, Gretchen, Mephisto. Hat ein Theater dafür drei tolle Schauspieler, ist die Erfolgsgarantie groß. In der Inszenierung der Kammerspiele erleben die Zuschauer Oliver Breite als Faust, Friederike Walter als Gretchen. Und für Mephisto steht der Name einer Frau auf dem Besetzungszettel: Susanne Bard! Man darf gespannt sein!

Zur Veranstaltung: Faust – 1. Teil, Premiere 27.4., weitere Termine

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Ausstellungen: Mi bis So, 14 bis 18 Uhr und bei Veranstaltungen

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