Die Kunst der schönen Worte

Mit wohlformulierten Worten will der Förderverein der Schriftsteller e.V. die Innenstadt lebendiger machen und lädt erneut zum Public Poetry Scream an die Grüne Zitadelle.

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© Anne König

Den wirklich guten Events mangelt es häufig an Publicity. Dabei ist im Falle des Public Poetry Screams allein schon der knallbunte Holzkörper des Taut-Kiosks ein Besichtigungsziel. Unser Ex-Stadtbaurat, der es zu Weltruhm brachte, traktierte die Stadt in den 1920er Jahren mit Farben – und neuen Formen. Das galt auch für seine Zeitungsbuden. Ein Nachbau seines Kiosks war schon mehrfach der Mittelpunkt auf dem Messestand der Stadt zur Leipziger Buchmesse, und ist so gewissermaßen zum Symbol für die Magdeburger Literatur geworden.

Der „Public Poetry Scream“ hätte Taut gefallen. Alle können mitmachen und eigene oder Texte von Lieblingsautoren vortragen. Es gibt wenige Regeln: kein Wettbewerb, kein Eintritt, künstlerische Themenfreiheit, keine herabwürdigende oder rassistische Texte, alle Vortragsformen sind erlaubt, alle Sprachen, Redezeit fünf Minuten, besser kürzer. In diesem Jahr macht der initiierende Förderverein der Schriftsteller gemeinsame Sache mit den jungen Wilden vom MINDdrop e.V. und hat ihnen zwei Veranstaltungstage reserviert. Es sind Akteure der Poetry-Slam-Szene und sie werden die Fußgängerzone mit ihren Texten und tagesaktueller Vortragspower rocken. Wer erleben will, wie Leute, die angeblich nichts oder wenig lesen, Poetinnen und Poeten zujubeln, hat hier die Chance dazu (14.8./28.8.). Auch Magdeburgs aktuelle Stadtschreiberin, Marlen Schachinger aus Österreich, die mit Abstand die Aktivste ihrer Sorte ist, wird mit ihrer „Literatur_WERK_Stadt“ Am 17.7. einen Scream bestreiten. Dabei kann man ihr persönlich begegnen und sie zum Hierbleiben überreden. Politisch werden sicher viele Vorträge sein, aber eine spezielle Polit-Session gibt es am 31.7. vornehmlich mit Kurzprosa und Lyrik. Wie beim „Offenen Format“ darf sich ein jeder beteiligen, der sich traut. Erlaubt und gewünscht ist: Lyrisches, Poetisches, Ernstes, Nachdenkliches, Lustiges, Skurriles, von Klassik bis Moderne, von gereimt bis DaDa. Ein Moderator vom Förderverein der Schriftsteller e.V. ist vor Ort Ansprechpartner.

Hier gehts zur Veranstaktung "Public Poetry Scream", 10. Juli bis 11. Sept., jeden Samstag, 14:00 und 14:45 Uhr, Erhard-Hübener-Platz/Grüne Zitadelle. Anmeldung für das „Offene Format“ gern unter Beesten@HerbertBeesten.de

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