Die Logik des Geldes

Ein deutscher Schausteller ist mit seinem Krokodil in Russland unterwegs. Eine Attraktion für das dort entstandene, selbst ernannte Bürgertum. Aber einer der Bürger landet aus Unachtsamkeit im Bauch des Krokodils und in Folge stellt sich heraus, dass es aus ökonomischen Gründen unmöglich ist, ihn daraus zu befreien.

Fjodor M. Dostojewskis Erzählungsfragment „Das Krokodil“ erschien zum ersten Mal 1865, es ist eine frühe Kapitalismuskritik, eine absurde Irrfahrt in den ganz normalen Wahnsinn des Kapitalismus. Die vernünftelnde Logik des Geldes wird in dieser skurrilen Geschichte ebenso aufs Korn genommen wie die lähmende Umständlichkeit von Politik und Bürokratie. Das Krokodil wird überspitzt als ausländische Investition im russischen Staat dargestellt. Eine Tötung könnte das fremde Kapital schockieren. Es soll ein freier Markt sein, von Angebot und Nachfrage bestimmt.

Tom Wolter inszeniert mit Elsa Weise und Ralf Bockholdt ein absurdes Schauspiel, ein Spiel mit Objekten, mit sich verändernden Räumen. In der Inszenierung von Tom Wolter und Kollegen entsteht die Phantasie aus der Realität. Der banalen Realität. Verrückt und absurd ist unsere Zeit, die innerhalb dieses Theaterabends erlebbar gemacht wird. Und nichts anderes als das Lachen, das befreiende Lachen ist an diesem komischen Abend zu erwarten. Also: Befreien Sie sich! Lachen Sie! Denn: Wie verquer ist unsere Zeit? Was läuft, wie es nie laufen sollte? Worin liegt das Falsche, wenn jeder meint das Richtige zu tun? Wie sehr bestimmt uns heute die „ökonomische Maxim“?

Theater im Forum: Das Krokodil, 10. und 11. Deze

© Matthias Reger

mber, jeweils 20 Uhr, Forum Gestaltung

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