Hochdosiertes Wohlstandskalkül

Endlich wieder in gewohnter Umgebung! Nachdem das Sommertheater im letzten Jahr eingekürzt wurde und das Poetenpack vom Möllenvogteigarten in den Garten des Gesellschaftshauses ausweichen musste, kann in diesem Jahr die Tradition vor der historischen Kulisse weitergeführt werden. Bringt man sonst bevorzugt Shakespeares Dramen und Komödien auf die Bühne, ist die diesjährige Inszenierung „Ab in die Sommerfrische!“ von Carlo Goldonis „Trilogie der Sommerfrische“ inspiriert und zeigt im Gewand einer Komödie eine Welt, die von Habgier und Sehnsucht geprägt ist. Noch vor 250 Jahren nahm Goldoni die bessere Gesellschaft aufs Korn, die es von einem Weinfest zur nächsten noblen Herberge zog. Heute sind es vor allem Fernreisen zu exotische Zielen oder dekadente Kurztrips, die zur Schau gestellt werden. In dem Stück treiben sich zwei Familien in Hysterie und Hektik, nur um ihren standesgemäßen Urlaub anzutreten - ein witziges Kuddelmuddel garantiert. Am Luxusdomizil angekommen, halten Sex, Intrigen und Geld den dekadenten Lebensstil am Laufen, bis schließlich alle Stricke reißen. Dann heißt es nur noch: ab nach Hause und auslöffeln, was man sich im Urlaub eingebrockt hat. Das Stück bleibt nicht das Einzige im Programm der Potsdamer Theatergruppe. In der Inszenierung „An der Arche um Acht“ kriegen sich drei Pinguine in der Antarktis in die Haare. Im Tumult bemerken sie nicht, dass eine Sintflut über sie hereinbricht, bis eine Taube sie warnt und ihnen von der rettenden Arche erzählt. Arche? Eine lustige und abenteuerliche Reise beginnt.

Zu den Veranstaltungsterminen von "Ab in die Sommerfrische" und "An der Arche um Acht"