Kalte Abreise

Das Thema Sterben ist in der Regel nichts, worüber man bei einem kurzen Kaffeeklatsch gerne redet. Der Sensenmann sieht das anders und startet höchstpersönlich eine bespiellose Image-Kampagne mit Konfetti, Blockflöte und Sense-to-go. Seit über 10 Jahren tourt der Tod durch Deutschland und viele Kabarett- und Comedy-Preise sprechen für sich. In seinem neusten Programm bringt er in einem Best-of die geballte Gevatterlandsliebe auf die Bühne. Dabei spricht er über die Tücken der deutschen Friedhofsverordnung bis hin zum Urlaub im Aufpust-Sarg. Schon gewusst, dass bis 1847 Selbstmord in Großbritannien ein Kapitalverbrechen war und mit Erhängen bestraft wurde? Oder dass man einen Todesfall im Urlaub im Hoteljargon „kalte Abreise“ nennt? Das lässt sich alles beim Tod lernen. In schwarzer Kutte und ähnlich farbigem Humor wendet sich der Erfinder der Death Comedy an sein Publikum, klagt über liegengebliebene Arbeit, zeigt Bilder aus privaten Fotoalben, liest aus seinem geheimen Tagebuch und singt schaurig schön über seinen Nebenjob als Animateur auf Mallorca. Dabei widmet sich der Tod dem unausweichlichen Übergang auf die andere Seite. Denn bei der letzten großen Reise gibt es schließlich noch viele offene Fragen. Muss man was mitnehmen? Gibt es Begrüßungsgeld? Und besonders wichtig für alle deutschen Seelen: Wo kann man sich beschweren? Mit viel Witz und Charme begegnet der Tod dem Tabuthema der modernen Gesellschaft, welches bisher durch Angst und Schweigen geprägt war.

Wann ist der Abend zum Totlachen?