Es wird wieder gepömpelt!

Für den sachsen-anhaltischen Kabarett- und Kleinkunstpreis „Magdeburger Vakuum“ gab es bei seiner Gründung 2015 nur neun Bewerbungen. Jetzt wird er zum 5. Mal ausgetragen und 26 Kabarettisten und Comedians aus ganz Deutschland klopften im Kabarett „nach Hengstmanns“ an, um dabei zu sein. Nur acht von ihnen erhalten die Chance, um den Preis zu kämpfen, der aus einem echten Toilettenpömmel, diversen Gastspielen im Raum Magdeburg und, dieses Jahr neu, 649 €, gestiftet von Lotto, besteht. Jeweils 15 Minuten pro Person stehen ihnen dafür zur Verfügung. Die sieben Juroren sind Künstler und Vertreter der Medien, der Sponsoren und jener Spielstätten, die einen Auftritt anbieten. Die hatten also bereits im Vorfeld viel zu tun, um die eingesandten DVDs oder Links von YouTube zu sichten. Die zwei jeweils Besten aus den beiden Vorrunden kommen ins Finale, in dem der Sieger ermittelt wird. Auch das Publikum stimmt in jeder Runde mit ab. Das geschieht per Handzettel. Die Besucher sind also sozusagen das achte Jury-Mitglied. Im Falle eines Patts wiegt diese Stimme mehr. Sebastian Hengstmann freut es, dass im diesjährigen Ausscheid erstmals zwei Frauen dabei sind: „Es macht den Mix bunter. Grundsätzlich bewerben sich nämlich mehr Männer als Frauen. Das ist deutschlandweit für den Comedy-Kabarett-Bereich typisch. Aber die Damen sind im Kommen!“ Die Magdeburger Zuschauer können an den drei Abenden live auch einen anderen Trend der Szene beobachten: Die Grenzen von Kabarett und Comedy verschwimmen. „Klassische Nummernprogramme sind out. Musikalische Bestandteile sind nicht zwingend, oder aber sie dominieren auch mal einen Abend. Von den Jungen erhebt kaum jemand den Anspruch, politisches Kabarett zu machen. Die reden über den Einkauf und Beziehungsprobleme genauso wie über die AfD oder Frau Merkel. Das firmiert unter der Bezeichnung Comedy mit Haltung“, so Hengstmann.

Zu den Veranstaltungen: Magdeburger Vakuum, 1. Vorrunde: 22. Januar; 2. Vorrunde: 23. Januar Finale: 24. Januar