Knack mir den Break

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© Da Rookies

Sie schlagen Salto wie Zirkusartisten. Sie machen Sprünge wie Balletttänzer. Tempo und Körperbeherrschung ihrer Show machen Laien fassungslos und reißen die Zuschauer zu Beifallstürmen hin. Und sie sind besessen von ihrer Kunst. Sie sind strahlende Sterne am Breakdance-Himmel, die Da Rookies. Sechs junge Männer bilden die Crew, die sich 1999 gründete. Inzwischen sind die Da Rookies nicht nur national und international bekannt, sie sind auch Europa- und mehrfacher Weltmeister. 2006 zeigten sie ihre Kunst anlässlich der FIFA Fußball WM vor 1,2 Million Menschen am Brandenburger Tor.

Eine Crew, ein besonderes Projekt

Und die Äußerung eines Bandmitglieds, der Erfolg bestehe aus 80% Ausstrahlung und 20% Talent ist offenkundig pures Understatement. Für Airtwist (Drehung über die eigene Achse im Handstand), Flickflack, Schraubensaltos und Headspinn (Drehung auf dem Kopf) bedarf es ganz sicher eines harten Trainings gepaart mit eisernem Willen. Und um jährlich ca. 120 nationale und internationale Auftritte bestreiten zu können und einen Konzern wie Puma zum Sponsor zu gewinnen, braucht es zusätzlich eines klugen Managements. Für diese Aufgabe ist Nils Klebe zuständig, der sich um alles Organisatorische kümmert; neben dem Tanz versteht sich. In künstlerischen Entscheidungen wie z.B. beim „Nussknacker“ hat Monif Mohamed den Hut auf. Aber wesentlich für das Wohl und Wehe der Truppe sei das große Gemeinschaftsgefühl, erzählt Klebe. Auch in Bezug auf die Choreografie einer Show kann sich jeder einbringen. Gemeinsam fiel auch die Entscheidung für das ganz besondere Projekt: Tschaikowskys „Nussknacker“.

Tschaikowsky bleibt Tschaikowsky

„Wir verwenden Tschaikowskys Musik  zu 100 % original und auch die Geschichte tasten wir weitestgehend nicht an.“, erzählt Klebe. Mit dem Vorhaben betritt die Gruppe absolutes Neuland. „Noch nie gab es ein so konsequentes Crossover- Projekt. Wir stehen dazu, dass sich der Tanz nach der Musik richten muss, nicht umgekehrt. Wir nutzen eine ganz normale Einspielung der Komposition, aufgewertet durch ein Streichquartett, das live und auf anderthalb Stunden gekürzt, spielt. Wir zeigen  also eine abendfüllende Theatervorstellung. Auch das ist ungewöhnlich für unser Metier.“ begeistert sich Nils Klebe.

"Hochkultur trifft Straßenkunst"

Den neun Tänzern steht dank ihrer unterschiedlichen künstlerischen Individualität ein breites Repertoire von Ausdrucksmöglichkeiten zur Verfügung. Mit dabei sind z.B. die Brasilianischen Capoeira Meister und der deutsche Meister im Hip Hop. Das klassische Ballett verkörpert eine junge Ballerina, die das Mädchen Marie tanzt und als Gast gewonnen werden konnte. Ballettliebhaber kommen bei diesem Projekt also ebenso wie Breakdancefans auf ihre Kosten. Und genau das beabsichtigen die enthusiastischen Macher des Abends: „Hochkultur trifft auf Straßenkunst. Was manchen unglaublich erscheint, wir machen es!  Wir wollen die jungen Leute mit Klassik verzaubern und die Älteren mit atemberaubenden Breakdance Moves. Gemeinsam sollen sie eine brillante, einzigartige Interpretation von Peter Tschaikowskys ‚Nussknacker‘ erleben.“

Peter Tschaikowsky: Der Nussknacker, 29. November, 15 Uhr & 20 Uhr, Altes Theater

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