Konträre Werke an einem Abend

Das Ballettensemble des Theaters Magdeburg zeigt mit Lydia von Philippe Kratz eine absolute Neuheit, dazu Strawinskys weltbekanntes Le Sacre du Printemps.

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© Engelhardt

Ballettdirektor Jörg Mannes wählte für den Jahresauftakt seiner Compagnie zwei konträre Werke: „Lydia“ die Uraufführung eines Tanzstückes von Philippe Kratz und das berühmte, bereits 1913 von Igor Strawinsky komponierte „Le Sacre du Printemps“ in der Choreographie von Edward Clug. Die beiden musikalisch sehr anspruchsvollen Teile des Abends leitet GMD Anna Skryleva.

Für „Lydia“ ließ sich Philippe Kratz für seine Choreographie von einem Roman aus dem 19. Jahrhundert, dem der Magdeburger Autorin Louise Aston, inspirieren. Auch wenn der Titel es vermuten ließe, Lydia ist kein Handlungsballett, sondern schildert das Grundgefühl einer Frau, die zu modern für ihre Zeit denkt und die nicht in die Gesellschaft passt, in der sie sich befindet und die damit umgehen muss. Ungewöhnliches bietet die Musik, die eine Synthese von modernem Tanz mit Elementen des Hip-Hops ist, eine Mischung, die man selten auf einer Theaterbühne erleben kann, sondern eher in anderen Zusammenhängen. „Das könnte besonders attraktiv für jugendliche Besucher sein.“, vermutet Ballettchef Mannes.

Strawinskys „Le Sacre du Printemps“ gilt als ein Schlüsselwerk moderner Musik und ein Markstein in der Tanzgeschichte. Mary Wiegmann, Maurice Béjart, Pina Bauch und Sasha Waltz beispielweise choreografierten das Werk „Es braucht Mut nach so vielen berühmten Künstlern wiederum eine gültige Fassung zu gestalten“, meint Mannes. Der international renommierte Ballettdirektor des slowenischen Nationballets Edward Clug schuf 2012 seine Version, die nun in Magdeburg zu sehen sein wird. Inhaltlich geht es in „Sacre“ um heidnische Bräuche: eine Frau oder ein Mann wird für das Wohl aller geopfert. Clug thematisiert in seiner Fassung den Umgang mit Natur, Neuanfang und Gewalt. Neu und außergewöhnlich ist dabei die Einbeziehung des Elements Wasser. Die Tänzer bewegen sich auf der Bühne darin, es stürzt auch mal von oben herab. Jörg Mannes verspricht: „Das ist inhaltlich überzeugend und optisch spektakulär."

Wann wird das Stück aufgeführt?

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