Kleines Püppchen: Lou Beyne ist die Swanilda

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© Conrad Engelhardt

Für manche Menschen ist ein Aufenthalt in Paris der Traum schlechthin. Für die Tänzerin Lou Beyne dagegen bedeutet es Heimat. Hier ging sie zur Schule, hier lernte sie an renommierter Ballettschule. Seit 2011 gehört sie zum Ensemble des Magdeburger Theaters. „Ich erhoffte mir hier eine Chance auf große Rollen, einfach weil die Kompanie kleiner ist“, erinnert sich die Tänzerin. Ihre Hoffnung erfüllte sich. Sie ist die ausgewiesene Primaballerina!

Sie tanzte die Titelrolle in „La Sylphide“, die Marie im „Nussknacker“, die Aurora (Dornröschen) in „Dornröschen“, die Suchende (Maria) in „Stabat Mater“. Und das Magdeburger Ballettpublikum liebt sie. 2014 erhielt sie den Förderpreis des Fördervereins Theater Magdeburg.  Aber auch überregional und in Fachkreisen würdigt man ihre Leistung. Das Fachblatt „tanz“ nominierte sie als „Tänzerin des Jahres“ und über ihre Leistung in „Stabat Mater“ schrieb Hartmut Regitz, einer der wichtigsten Kenner der Ballettszene, wahre Lobeshymnen.

Ausruhen auf ihren Lorbeeren kann sich die Ballerina jedoch nicht. Momentan steht die Swanilda in „Coppélia“ von Lèo Delibes in der Choreografie von Gonzalo Galguera auf dem Plan. Dieses Ballett verlangt andere Fähigkeiten als Lou Beynes bisherige Rollen, denn es ist eine Komödie. Neben handwerklicher Perfektion sind Temperament, Esprit, Charme und Spaß am theatralischen Possenspiel gefragt. Acht Stunden täglich probt die Tänzerin dafür. Aber natürlich gibt es dennoch ein Privatleben, denn um sich Zuhause zu fühlen, braucht es auch Menschen. Freunde fand Lou Beyne auch im hiesigen Schauspielensemble. So ist es kein Zufall, dass sie, so oft sie kann, Aufführungen besucht. Raimund Widras Soloabend „Werther!“ etwa, aber auch „Drei Schwestern“, „Tschick“ und „Spur der Steine“ standen auf ihrem Programm. „So lernt man schneller Deutsch“, lächelt die junge Französin.

Zur Veranstaltung: Coppélia,  Premiere 14.4., weitere Termine

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