Märchenhafter Werder

Ach, die Märchenwelt, mythendurchtränkt, mit der über allem schwebenden Frage nach dem Guten und dem Schlechten in der Welt. Das Theater an der Angel hat guten Anlass, frei nach den Gebrüdern Grimm ein Sommer-Haus-Märchen zu veranstalten. Das wahre Märchen, was sie uns dafür auftischen geht etwas so: Bei den Grabungsarbeiten für den Hochwasserschutz in der Zollstraße wurden grässliche Fundstücke aus dem 17. Jahrhundert zu Tage gefördert, die darauf hinweisen, dass sich die Geschichte von Hänsel und Gretel nicht wie von den Brüdern Grimm aufgeschrieben irgendwo in einem Wald, sondern vielmehr ganz konkret auf dem Werder zugetragen hat. Eine weitere Schlussfolgerung lässt den Verdacht zu, dass die Brüder Grimm zusammen mit ihrer Schwester Lotte von 1814 bis 1815 – also exakt vor 200 Jahren – just in jener Zollstraße 19 wohnten, (ohne jedoch polizeilich gemeldet gewesen zu sein) in der heute das Theater an der Angel residiert.

Es ist nicht das einzige Märchen, das an diesem Abend aufgetischt wird. Statt des gewohnten „Vorspiels“ im Garten der Theatervilla auf dem Werder gibt es diesmal einen zweigeteilten Theaterabend. Im romantischen ersten Teil werden die Besucher mit verschiedenen Märchen und deren Hintergründen vertraut gemacht, im zweiten Teil schauen sie den Grimm’igen Brüdern über die Schulter und spüren dem grausigen Entstehen ungeheuerlicher Geschichten nach.

KrimminellGRIMMiges Sommer-Haus-Märchen, ab 4. Juli, Theater a.d. Angel