Mobile Theater 2000 zeigt "Das Blau in der Wand"

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© Ulrike Gehle

„Freischaffend regional zu arbeiten, heißt, sich als Theatermacher zu verstehen“, sagt Jochen Gehle, der seit 2003 in Magdeburg lebt. Bis 2009 gehörte er zum Schauspiel-Ensemble unter Tobias Wellemeyer. Der Intendanzwechsel glich für Gehle einem Schubs ins kalte Wasser. „Ich wollte das nicht“, sagt er, nicht mit Familie und Kindern. Doch das deutsche Stadttheatersystem auf Dauer mit Familie und festem Wohnort zusammen zu bringen, ist fast unmöglich. Als Freiberufler konzentriert sich der Schauspieler nach einem einjährigen Festengagement im Musicalerfolg „Gefährten“ am Stage Theater des Westens in Berlin deshalb seit Jahren auf mehrere Aufgabenbereiche des Theaters: er schreibt, inszeniert, spielt, arbeitet mit Jugendlichen. Und findet darin eine große Erfüllung. Als fester Gast inszeniert und spielt er in Stendal und schreibt Auftragsstücke wie das Stasi-Drama „12 heißt, ich liebe dich“. In Magdeburg leitet er zusammen mit Lena Winkel-Wenke das interkulturelle Jugendensemble „Fluchtpunkt Magdeburg“.

Erste Produktion für Erwachsene

Andreas Steinke, Kopf des Mobilen Theaters 2000, wagt nach etlichen Klassenzimmerstücken nun die erste Produktion für Erwachsene. Mit dem dicht gewebten Zweipersonenstück (Andreas Steinke & Friederike Walter) fand er in Regisseur Gehle einen begeisterten Partner. „Auf den 40 Seiten des Stücks werden viele Themen abgedeckt, die jeden erreichen, der schon mal versucht hat, eine Beziehung zu führen“, so Gehle. Dorst entwirft in szenisch verwebten, teilweise komischen Momentaufnahmen mit Vor- und Rückblicken die Lebens- und Liebesgeschichte eines Paares, das sich durch das ganze Leben begleitet, bis in den Tod und darüber hinaus. „Es ist eine Konfrontation dessen, was man hat mit dem, was man sich vorgestellt hat“, sagt Gehle. Und man könne sich oder die eigenen Eltern in einzelnen Episoden wiedererkennen. Was interessiert Gehle selbst? „Gemeinsames Altern ist ein Thema, die Abnabelung der eigenen aufwachsenden Kinder.“ Der assoziationsreiche poetische Titel bezieht sich übrigens auf einen rätselhaften blauen Fleck an der Wand des Hauses, der erst entdeckt und dann zugetüncht wird. Flüchtige Lebensepisoden? 

Zur Veranstaltung: Das Blau in der Wand,  Premiere: 25. Mai

Forum Gestaltung

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Ausstellungen: Mi bis So, 14 bis 18 Uhr und bei Veranstaltungen

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