Claudia Luise Bose inszeniert "Niemand heißt Elise" am Puppentheater

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© Jesko Döring

Es ist einfach, alles Fremde wegzustoßen. Die eigene Welt­anschauung hinterfragen, warum auch? Aber das ist es nicht, was Claudia Luise Bose in ihrer ersten Arbeit am Puppentheater zeigen will.

Eine junge Frau entdeckt die Dinge ihrer Großmutter auf einem Dachboden. Gegenwart trifft auf Vergangenheit, wir versinken im Vergangenem: Elise will schnellstmöglich aus ihrem Heimatland fliehen. Es ist Krieg. Am ersten Bahnhof hinter der Grenze hofft sie auf den erlösenden Zug. Doch er kommt nicht. Dort trifft sie nur auf den Bahnhofswächter Fritz. „Beide haben einen starken Objektbezug, sie klammern sich an Gegenstände. Fritz zum Beispiel an seine Schreibmaschine, wenn er unsicher wird“, sagt Luise. Dann tippt er einen Bericht an die höhere Instanz. Er lässt die anderen Entscheidungen treffen, auch über das Schicksal von Elise. Dann verändert sich etwas. Es soll kein typisches Objekttheater werden, wo Spieler tote Gegenstände verlebendigen. Fritz und Elise haben Gesichter, sind Papierabbilder realer Personen, die Körper an Origami angelehnt. Ihr Spielplatz: ein Schienenskelett.

Normalerweise ist Luise diejenige, die auf der Bühne steht, nun erarbeitet sie ihre Vision vom Stück gemeinsam mit den Spielern.  „Entweder du hast als Regisseur eine feste Vorstellung von dem, wo du hin willst oder du gibst den Spielern die Chance, sich einzubringen. Ich versuche letzteres. Ob mir das gelingt, wissen am Ende nur meine Kollegen.“

Zur Veranstaltung: Niemand heißt Elise, 13. Mai

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