Nuhr nach Vorne

Es gibt kaum etwas, bei dem sich Dieter Nuhr noch nicht ausgelebt hat. Er ist Kabarettist, aber auch Autor, Fotograf und Moderator. Sein satirischer Jahresrückblick gehört seit 2006 zum festen Programm des ZDF. Erst kürzlich wurde er bereits zum dritten Mal nach 2010 als bester Komiker mit dem Deutschen Comedy-Preis ausgezeichnet. 2014 wurde er mit dem Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache mit der Begründung, dass er intelligentes Kabarett mache und seine Stücke wortgewandt und seine Pointen treffsicher seien, geehrt. Nuhr ist ein Allrounder. Dabei wollte er eigentlich Lehrer werden. Bis 1988 studierte er in Essen Bildende Kunst und Geschichte, schloss sogar das erste Staatsexamen ab, bevor es ihn auf die Bühne zog. Das Thema ist auch immer wieder Bestandteil seiner Programme, er kennt die Alltagsprobleme des Lehrerseins.

Wer ein Nuhr-Programm gesehen hat, weiß, dass er keine langweilige Wiederholung des Vorgängers zu erwarten hat, auch wenn das Spiel mit dem Nachnamen wohl mittlerweile ausgereizt sein sollte. Dieter Nuhr ist mit dem, was er auf humorvolle Weise auf die Schippe nimmt, am Puls der Zeit. Er greift politische, gesellschaftliche Diskussionen auf, versieht sie geschickt mit treffsicheren Pointen. Die kleinen Unwegsamkeiten des Alltags lässt er dabei trotzdem nicht außer Acht. Trotzdem ist das kein Proloshow à la Mario Barth, was Nuhr auf die Bühne bringt. Er spielt weniger mit Klischees, es ist intelligentes Kabarett. Darauf muss man sich einlassen

Zur Veranstaltung: Dieter Nuhr, 5. Februar