Reformation und kein Ende: Neues Reformationsstück

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© Lukas Kahloff

Der Schauspieler und Theatermacher Marcus Kaloff hatte eine Idee: Als Diskussionsbeitrag zum  Reformationsjubiläum will er mit einer Inszenierung sowohl die Blutschuld der katholischen als auch der protestantisch-anglikanischen Kirche theatralisch-kritisch beleuchten. Friedrich Schillers „Maria Stuart“ scheint ihm geeignet. Er sucht und findet Sponsoren. Er engagiert freischaffende Schauspieler und findet einen Spielort. Er befragt Schillers Text und macht Entdeckungen, mitunter in jenen Passagen, die gemeinhin gestrichen werden.

Kaloff geht es vor allem um die religiösen Kontroversen in der Auseinandersetzung zwischen Elisabeth I. und Maria Stuart – Blutschuld auf Seiten der Anglikaner. Ergänzend fügt er Szenen aus Alexandre Dumas Roman „Bartholomäusnacht“ ein – Blutschuld auf Seiten der Katholiken (In der Bartholomäusnacht 1572 wurden in Frankreich die Hugenotten von Katholiken abgeschlachtet). Die zugespitzten Konflikte sollen jeweils für sich sprechen. Im gegenwärtigen Theater ist es inzwischen Brauch, alten Stücke radikal eine heutige Bedeutung einzupflanzen. Das lehnt Kaloff ab. Zwar sieht er durchaus eine gedankliche Verbindung vom Geschehen um Mortimer, der einen Anschlag auf die englische Königin plant, zum Phänomen der Selbstmordattentäter, aber die Assoziation soll in den Köpfen der Zuschauer entstehen, nicht szenisch aufgepfropft werden. Schiller pur.Kaloff  ist sich sicher, dass die Aufführung ihr Publikum finden wird, hat er doch in der Vorbereitung mit Schülern und Schülerinnen der Evangelischen Sekundarschule in einer Schreibwerkstatt an den Texten gearbeitet. Das Interesse war ebenso groß wie der Erfolg!

Zur Veranstaltung: „Blutschuld“ nach Maria Stuart von Friedrich Schiller, Premiere: 18.11.

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