Schwarz-Weiß Denken abgewählt

„Positiv!“ nennen die Hengstmannbrüder ihr neues Duoprogramm und meinen nicht nur die Corona-Krise.

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© Rayk Weber

Eigentlich sollte das Brüderprogramm im November vorigen Jahres Premiere haben  – alles kam bekanntlich anders. Inhaltlich und stimmungsmäßig bleiben die beiden Kabarettisten bis heute schlicht und einfach: „Positiv!“. Sebastian beschreibt die Intention des Abends: „Es ist kein Corona-Programm, aber das Virus stand in gewisser Weise Pate, denn Corona positiv ist ja negativ! Und mit der Einteilung in Schwarz/Weiß oder Gut/Böse wird man nur wenigen Gegebenheiten gerecht.“ Der Abend unterscheidet sich von den beliebten Dreierprogrammen mit dem Vater wesentlich in der Stilistik. Man könnte es so zusammenfassen: Die beiden stehen am Kneipentisch und reden. „Wir sind keine Kunstfiguren. Wir sind wir. So reden wir auch privat miteinander“, sagt Sebastian Hengstmann. Spielszenen gibt es nur wenige, und sie dauern maximal zwei Minuten. Die Figuren charakterisieren sich nicht durch Kostüm – ausgenommen mal eine Kopfbedeckung – sondern durch Veränderungen in Gestus und Licht. Die von ihnen kreierten Typen Malte, Matze und Opa Branntwein treten nicht auf. Für den ersten Teil des Abends existiert ein exaktes Skript, das die Beiden Wort für Wort gemeinsam schreiben. Dabei beachten sie die Akzentverteilung „Spaßvogel“ Tobias und „Analytiker“ Sebastian. Der zweite Teil des Abends wird improvisiert: Das Publikum ruft Themen, die behandelt werden sollen, einfach rein. Die Kabarettisten sind sich sicher, damit kein Risiko einzugehen. „Die Themen liegen in der Regel auf der Hand, und wir stehen ja im Stoff!“, argumentiert Sebastian selbstbewusst. „Und wenn keiner ruft, geben wir selbst etwas vor.“

Hengstmannbrüder „Positiv!“, 2. September 2021, 19.30, Kabarett nach Hengstmanns

© Hengstmanns

Kabarett „... nach Hengstmanns“

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Kassenöffnungszeiten: Di-Fr 10-17 Uhr

Moderate

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