Sebastian Hengstmann: Es gibt keine Wahrheit – sondern nur Meinungen

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Sebastian, das Kabarett „… nach Hengstmanns“ macht zurzeit über den regulären Spielplan hinaus mächtig Betrieb: Ich erinnere nur an Magdeburger Vakuum oder Schwitzkasten TV. Jahrelang gab es nur einen Soloabend, den vom Senior. Demnächst seid ihr alle drei solistisch zu erleben. Gibt es eine neue Strategie?

  Sebastian Hengstmann: Jein. Zunächst: Wir sind so variabler in der Ansetzungspolitik. Aber es gibt auch künstlerische Aspekte: Ein Stück weit ist ein Solo auch ein persönliches Experiment, eine zusätzliche Möglichkeit, sich selbst fit zu halten.

 Du giltst als sehr durchsetzungsfähig! Willst du mit dem Programm Asche streuen? Natürlich nicht! Es geht um Weltsicht. Ich bin der Meinung, es gibt kein Richtig und Falsch, es gibt keine Wahrheit, sondern nur Meinungen, die man natürlich gut oder schlecht finden kann. Ich habe eine Meinung, sogar eine feste, und die stelle ich dar. Natürlich muss es Kabarett bleiben, also lustig sein. Es geht ja nicht um eine philosophische Abhandlung. 

Sind die drei Soloabende austauschbar in ihrer Machart?Die beiden Pole der Brüderprogramme finden sich sicher jeweils in den Soli wieder. Ich würde es so beschreiben: Bei aller Gleichheit von Anliegen und Haltung, Tobias‘ Heiterkeit ist sozusagen massenkompatibler. Meine Performance ist, sagen wir mal, politischer. Ich serviere eine, nämlich meine, Sichtweise. Ich werde die ganze Zeit dastehen und reden. Mehr ist es nicht! Lachen sollen die Leute trotzdem. Ich ringe um jede Pointe. 

Nach den Erfahrungen des ersten Solos, was sollte deiner Meinung nach anders werden? Ich möchte trotz Fülle der Ideen genauer in den Blick nehmen, wann ich was sage. Ich wünsche mir, dass der Abend strukturierter wird und der literarische Aspekt kräftiger. 

 Sebastian, dein erster Soloabend hat den Praxistest bestanden. Haben sich auch die drei großen P, wie du sie nennst, also Papa, Pölitz und Pispers, als deine Vorbilder in der Feuertaufe behauptet? Ja, aber der Blick weitet sich selbstverständlich. Ich schau mir gern amerikanische Stand-up-Comedians an, die Art, wie sie die Themen angehen, wie sie sich die Pointe erspielen. Einer allein auf einer Bühne, das ist halt auch immer ein Abenteuer, das man immer wieder neu bestehen muss!

Zur Veranstaltung: Sebastian Hengstmann „Nur meine Meinung“, Premiere: 8. Februar 

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Kabarett „... nach Hengstmanns“

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Kassenöffnungszeiten: Di-Fr 10-17 Uhr

Moderate

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