Stirb alt!

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© Dennis Sandvoß

Aus lauter Männermangel müssen die Mädels in Inszenierungen des Theaterjugendclubs oft auch Hosenrollen übernehmen. Trotzdem wollte Theaterpädagogin Elaine Schmidt in dieser Spielzeit eine Produktion speziell für Jungs machen. Mit einem Actionstoff um Bruce Willis & Co. hat sie es hinbekommen: Von neun Mitspielern des neuen Stücks sind sieben männlich!

Im Altersheim geht‘s zur Sache. Actionhelden wie Rambo, John McClane und Universal Soldier haben sich in einer Senioren-WG zur Ruhe gesetzt. Im Heim treffen sie allerdings auf einen verrenteten Arthouse-Kritiker, den „Streber“, der alle schlechten Filme ein für alle Mal vernichten will. Ein letztes Mal ziehen die greisen Leinwandhelden in den Kampf, um sich und vor allem die Welt zu retten.

Die Idee zum Stück hat Elaine Schmidt aus Wiesbaden mitgebracht, wo sie in der Reihe „Unspielbar“ Endlosstoffe wie Wagners „Ring“ oder „Die Poesie des Bügelns“ binnen einer Stunde auf die Bühne gebracht hat. Die Actionfilmidee (nach Bruce Willis‘ „Die Hard – Stirb langsam“) musste warten, doch obwohl gerade die Jüngeren die Filme eher nicht mehr kennen, gelang es dennoch, die Jugendlichen für das Projekt zu begeistern. Das Thema Altern war für alle Mitspieler indes ein heikles Thema, schwierig, sich konkret ein Leben mit Kompressionsstrümpfen und Urinbeutel vorzustellen. Um so anregender dann die Idee, das Actionfilmgenre ironisch zu brechen und mit den Tücken der Altersgebrechlichkeit zu kombinieren. Filmfans werden viele Filmzitate wiedererkennen – ein Muss zum Verstehen der Inszenierung ist die Kenntnis der Streifen aber nicht, versichert Elaine Schmidt.

Die old – Die letzten Helden sterben im Präsident-Schwarzenegger-Altersheim, Premiere: 8.Februar, 19.30 Uhr, Opernhaus/Podium

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