Theater an der Angel: Reise durch die vergangenen 30 Jahre

Der Fall der Mauer jährt sich zum 30. Mal. Es gibt aus diesem Anlass Ausstellungen, Filme, Theaterstücke und jede Menge Festreden. Das Theater an der Angel plant jedoch Besonderes, ein Novemberhörstück. Ausgangspunkt ist die Überlegung, dass im Strom der Zeit mit all den weltbewegenden Ereignissen auch ganz alltägliches Leben stattfindet. Diese Verkettung wollen Ines Lacroix, Matthias Engel, Rosmarie Vogtenhuber (Regie) und Anselm Schwindack (Video) mit künstlerischen Mitteln darstellen.

Auf der leeren Bühne steht nur ein Himmelbett. Aus dem Off erklingt die Stimme das Schauspielers Peter Wittig, der als Erzähler das Publikum zu Beginn in das Projekt einführt und dessen Stimme die Besucher auch weiterhin durch den Abend führt, eines Abends, der aus sechs schauspielerischen Szenen und aus Videoprojektionen besteht.

Die darstellerische Kernsub­stanz der Inszenierung stammt aus Stücken des kanadischen Autors Bernhard Slade: Ein Liebespaar, das aber jeweils mit einem anderen Partner verheiratet ist, trifft sich einmal im Jahr zur  gleichen Zeit und redet darüber, was inzwischen gewesen ist, privat und in der Welt, und das, beginnend 1953 über 45 Jahre lang. Drumherum spinnt das Inszenierungsteam nach jeder Szene in Form eines Videos ein Netz von Erinnerungen, nicht als Dokumentation von Geschichte, sondern als persönliche Sicht. Fotos, Lieder, Filmausschnitte, auch ein Blick auf die individuelle Geschichte des Theaters an der Angel und seiner Protagonisten, sollen ein Lebensgefühl wiedergeben, an das die Besucher sich andocken können.  

„Wenn wir mit Leichtigkeit und Zartheit erzählen, wie man es miteinander und in dieser Zeit ausgehalten hat, kann der Zuschauer vielleicht schmunzeln, ohne dass es eine Komödie wird, denn es war keine. Aber das macht die Vergangenheit möglicherweise ein bisschen versöhnlich“, bringt Matti Engel das Anliegen auf den Punkt.

Zu den Veranstaltungsterminen von "Jahre später, gleiche Zeit - Ein bebildertes Novemberhörstück" im Theater an der Angel, Premiere am 09. November