Charming man an der Gitarre

by

© privat

Urgesteine erwischt es zumeist zeitnah. Am 4. Juni gibt es auch für Charlie Ludwig kein Entrinnen: Der Gitarrero wird zweimal dreißig Jahre. Das wird gefeiert. Mit Band und Konzert im Haus des Handwerks. Was einzusehen ist: Das Musikhandwerk wird in Deutschland selten so bezahlt, dass einer davon reich wird. Sofern er nicht modern talkt. Und es ist die letzte Gelegenheit, Syml Symanowski bei Charlies Crew noch mal als Schlagzeuger zu erleben.

So. Das ist schon Ewigkeiten her, Charlie Ludwig spielte in der Leipziger Band „Zoe“. Dietrich Keßler von „Magdeburg“ fehlte ein Gitarrist. Er hörte Ludwig und binnen kurzem konnte der Leipziger dem Magdeburger Werben nicht widerstehen. „Sie boten das bessere Gehalt und die bessere Perspektive.“ Und da war die heimliche Hoffnung, der Gruppe eigene Werke andienen zu können. Das scheiterte an Keßlers Ego. Magdeburg scheiterte an der DDR. Ludwig scheiterte an Magdeburg. Heraus kam MCB. Charlies-Crew-Bassist Uwe Jahn: „Die spielten ZZ Top. Endlich eine Band, bei der es abging.“ Sie spielten aber auch Charlie-Ludwig-Titel. Bis zum Crash. „Als ich hörte, dass Charlie wieder frei war, sprach ich ihn an. Ich spielte bei der Band Vehicle, Charlie kam und wir tourten zwei Jahre miteinander. Dann war die Zeit reif für Charlies Crew.“ So Uwe Jahn.

Zunächst im Trio „und mit einem Programm mit meinen Titeln, ziemlich MCB-mäßig.“ Aber dann, meinte Ludwig, zogen sie sich ein zweites Programm drauf, Oldies. Klar. Das lief und lief und läuft und läuft. Erst kam Grethe Fischer dazu, später Hannes An­­dratschke. Schließlich spielten mit Marius Stieler Vater Ludwig und Sohn zusammen, Syml an den Drums. „Mir gefällt an ihm die Ruhe, die er auf der Bühne gibt, die Verlässlichkeit und er ist eben ein Kumpel. Und wenn wir pausiert haben, war das am Ende wie in einer guten Ehe: Man stritt sich, versuchte auseinander zu gehen und stellte fest, dass es miteinander am besten geht.“ Was wünscht sich der Jubilar? „Ich glaube, es ist jetzt an der Zeit, wieder Eigenes zu machen. Eigene Songs zu schreiben. Endlich das zu machen, wofür es immer Gründe gab, es aufzuschieben.“ 

Charlies Geburtstagsparty, 4. Juni, 18 Uhr, Haus des Handwerks

Back to topbutton