„Lieben & lieben lassen!"

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© E. Dudek

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Mit „Otto begrüßt Vielfalt“ wird der Leser im Programmheft zum Christopher Street Day (CSD) mit offenen Armen empfangen. Die Anbindung an die Stadtkampagne ist neu und hätte in den Anfangszeiten des CSD keiner erwartet.

2001 machten Lesben und Schwule erstmalig in der Landeshautstadt auf sich aufmerksam. Anfangs eher beschaulich etablierte sich das Liebigstraßenfest am damaligen Szenelokal „Gummibärchen“ nach und nach zum politischen und festlichen Höhepunkt des CSD in Magdeburg. Aber erst mit dem Zug der les-bi-schwulen Demo-Parade durch die Stadt gelingt es seit 2010, größere Aufmerksamkeit für Gleichberechtigung und Akzeptanz zu gewinnen und die Menschen auf fröhliche Weise politisch mitzureißen.

Unter dem Motto „Akzeptanz! Jetzt!“ wird dem CSD dieses Jahr in mehrfacher Hinsicht Ehre zuteil. Neben Schirmfrau Beate Wübbenhorst (SPD), die der les-bi-schwulen Gemeinschaft mit dem Hissen der Regenbogenfahne am Rathaus politisches Gehör verschaffte, hat die CDU in Gestalt von MdL Wigbert Schwenke als Schirmherr Premiere auf dem CSD. Mathias Fangohr vom CSD Magdeburg e.V. erklärt die Wahl so: „Wenn wir Akzeptanz fordern, dürfen wir uns nicht abschotten. Sicher haben wir Lesben und Schwule es mit der CDU oft schwer. Aber es gibt auch hier moderate Kräfte, die glaubhaft für Akzeptanz streiten. Also freuen wir uns, dass Wigbert Schwenke die Schirmherrschaft übernommen hat.

“Noch etwas ist neu: Der CSD ist räumlich in die Mitte der Stadt gerückt. Die CSD-Parade startet erstmals am Rathaus. Im Anschluss beginnt auf dem Alten Markt das Straßenfest. „Mit der Parade und dem Straßenfest ist der CSD vollständig im Herzen unserer Elbestadt angekommen. Wir können uns keinen besseren Ort für unseren Kampf um Akzeptanz vorstellen“, so Fangohr.

Auch sonst entwickelt sich das Event weiter. Als vor zwei Jahren die Abschlussparty im Szeneclub „Boys‘n‘Beats“ aus allen Nähten platzte, entschied man sich selbstbewusst für den Blüthnersaal. Die Party wurde im letzten Jahr noch vom Hochwasser weggeschwemmt, jetzt aber steht die „Sleepless Night“ als offizielle CSD-Abschlussparty fest im Programm (16.8.) und nicht nur „Das kleine Miststück”, die offizielle Rosenstolz-Cover-Show, wird es dort krachen lassen.

Und sonst? Das zehntägige Programm bringt zahlreiche Veranstaltungen voller Gespräche, Unterhaltung und Spaß. Klassiker wie Film- und Literaturnacht oder das Fußballturnier werden ergänzt durch einen Diskussionsabend zum Thema „Homophobie im Schulalltag?“, einen Tuntenworkshop mit Open-Stage-Show und einer Andacht mit dem les-bi-schwulen Chor „Queerubim“.

13. Christopher Street Day, 8.-16. August, diverse Locations, www.csdmagdeburg.de, www.facebook.com/csdMagdeburg

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