Alltagsflucht

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© Peters

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In Magdeburg muss man dich seit deinem kometenhaften Aufstieg und dem Auftritt in der Wohnstube eigentlich nicht mehr vorstellen, für die, die es aber verpasst haben stell dich doch bitte kurz vor.

Sehr gerne! Mein Name ist Bebetta, ich komme gebürtig aus Bremen und wohne nun in Berlin. Seit 2008 stehe ich hinter den Plattenspielern und habe vor ca. 3 Jahren auch mit dem Produzieren begonnen.

Seit dem Gewinn des renommierten Tresor Newcomer Awards ist jede Menge Zeit vergangen, was ist dir da rückblickend in Erinnerung geblieben?

Im Dezember letzten Jahres hatte ich einen Gig in einem kleinen Club in Ludwigshafen. Ich bin ohne große Erwartungen dorthin gefahren und traf auf ein ziemlich feierwütiges Publikum. Einen Gast, der mich bis dato noch gar nicht kannte, hatte ich an diesem Abend anscheinend besonders überzeugt. Ein paar Tage nach der Party hat er sich tatsächlich das erste Bebetta-Tattoo stechen lassen.

Wie würdest du deinen Stil am ehesten beschreiben? Gerade mit dem Namen deiner Single Herr Kapellmeister bist du auf die Welle der retro deutschsprachigen Songs aufgesprungen. Was kommt da als Nächstes? Das Thema Kapelle und Zirkus verarbeitest du ja auch optisch auf deinen Bildern sehr gut.

Es ist schwierig, sich mit einem Wort stilistisch zu beschrieben. Ich mache das, was mir gefällt und was am Ende dabei rauskommt liegt dann oft irgendwo zwischen Deep House und Techhouse.

Was als nächstes kommen wird, weiß ich selbst noch nicht. Bin da immer sehr spontan. Der Herr Kapellmeister hat sich z.B. auch aus einem Zufall heraus ergeben. Ich entdeckte in meinem Plattenregal eine alte Vinyl aus den 30er Jahren, die mir wahrscheinlich mal von irgendjemanden mit einem Haufen alter Schallplatten gereicht wurde. Das Vocal auf der Platte hatte mich gleich überzeugt und zum Herrn Kapellmeister inspiriert.

Als DJane bist du nahezu jedes Wochenende unterwegs und gehörst zur Generation Festival. Was machen für dich die Festivals so besonders?

Ich mag auch gerne in Clubs spielen, aber nach einem dunklen Winter ist die Vorfreude über die ersten bestätigten Festival-Gigs besonders groß. Man ist draußen an der frischen Luft, im besten Falle scheint die Sonne und überall schaut man in strahlende Gesichter. Solch ein Szenario musikalisch zu untermalen macht mir sehr viel Freude.

Auf den Veranstaltungen versprühst du jede Menge Liebe und Freiheit verkörpert durch Konfetti und Seifenblasen. Wie würdest du dieses Phänomen beschreiben? Und was sind deine Intentionen?

Meine Intention ist es, die Leute glücklich zu machen, fernab vom Alltagsstress in eine kleine bunte Welt zu entführen. Neben der Musik unterstützen mich dabei tatsächlich oft Konfetti und Seifenblasen. Ich denke, das weckt ein bisschen das Kind in uns und damit eine ausgelassene Stimmung.

Was waren in den vergangenen Jahren die tollsten Begegnungen mit Fans, Dj´s, Produzenten?

Der Moment, als im Dezember plötzlich auf meiner Facebookseite ein Foto von einem Bebetta-Tattoo auftauchte. Ich konnte nicht glauben, dass es echt ist. Als ich es aber 3 Monate später live sehen konnte... das war ganz schön krass!

Wo soll dein Weg in den kommenden Jahren hin verlaufen? Deine eigenen Remixe und Produktionen haben ja bereits einen gewissen Vorgeschmack gegeben.

Es wird mit Sicherheit demnächst mehr Projekte in Zusammenarbeit mit anderen Künstlern geben, da ich gerade nach Berlin gezogen bin und es hier ja nur so von kreativen Köpfen wimmelt. Außerdem geht’s bald an die Vorbereitungen für mein Debüt-Album.

Das Rote Horn Open Air, 23. August, 18 Uhr, Messehalle, rotehornfestival.de

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