Die Feuerwache wird 20

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Um die freie Kulturszene Magdeburgs war es Mitte der 1990er Jahre nicht zum besten bestellt. Gleich mehrere freier Träger waren in ernsthaften Existenznöten. Das soziokulturelle Zentrum „abriss“, beheimatet unter dem Dach eines Gründerzeithauses am Hasselbachplatz, drohte ebenso heimatlos zu werden, wie das im Wendejahr 1990 gegründete Podium aller kleinen Künste, kurz PAKK e.V. Die hatten ihren Mittelpunkt damals noch im Club Exlibris an der Weitlingstraße, eine stets verrauchte Kultstätte der Kleinkunst, ehe die Freimaurerloge ferdinan zur Glückseeligkeit auf Rückübereignung und Eigennutzung des Gebäudes bestand.

Als Lösung bot sich die seit ein paar Jahren leerstehende Sudenburger Feuerwache geradezu an. Ursprünglich war sie vom Kulturamt als allgemeiner Versammlungsort für die freie Szene angedacht. Ab September 1995 zog hier für eine erklärte Übergangszeit das „abriss“ ein (Man wollte lieber nach Buckau, ins sanierte Volksbad). Aber schon in jenem Herbst veranstaltete auch der PAKK e.V. erste Konzerte in der „Feuerwache“, eher er das Haus 1997 endgültig in freier Trägerschaft übernahm. Da hatte der Mitte 1995 ins Amt gekommene Kulturdezernent Dr. Rüdiger Koch längst sein Konzept von Stadtteilkulturzentren vorgelegt, neben dem Volksbad war 1996 auch der Moritzhof auf den Weg gebracht worden.

Zwanzig Jahre später ist die Feuerwache aus dem Kulturbetrieb der Stadt nicht mehr wegzudenken. Im Oktober zeigt sich das Haus mit seinem ganzen kulturellen Profil, allen voran eine Zahl feiner Konzerte. Den Anfang macht Engerling, die seit 40 Jahren beharrlich an ihrem eigenen Stil mit intelligenten Texten im Grenzbereich zwischen Deutschrock und Blues arbeiten. Mit dem wortgewaltigen Liedermacher Wenzel und seiner Band kommt ein alter Bekannter, mit dem es schon in den frühen Tagen der Feuerwache Konzerte gegeben hat. Im Gepäck hat er das neue Programm „Viva la poesia“ das auf einer Reise durch Nikaragua und Kuba entstanden ist und in einem kleinen Studio in Havanna aufgenommen wurde. Alte Bekannte sind auch Rockhaus und Thomas Natschinski. Beide haben ebenfalls zu feiern, beide haben neue Alben im Gepäck. Und dann sind da noch Burkhard Schmidt, Daniel und Jan Kubon, letzterer mit dem abriss e.V. quasi Urbesetzer der Feuerwache, die mit ihrem Projekt „John Lennon Memory“ ebenfalls seit 20 Jahren dabei sind und sich zu Jubiläum mit Pozor Vlak zur Lennon-Session verabredet haben.   

Die Feuerwache ist natürlich auch Party und Disco. Allen voran der legendäre Schwoof, dazu die LesBiSchwule Party "Gaydance", die jetzt in der Feuerwache zurück ist. Und auch das Erzählcafé Spätlese, Geschichts-Treff für Magdeburg, feiert 20. Jahrestag – und schwelgt in Erinnerungen.

Feuerwache-Programm

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Feuerwache

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