Fremdes & Vertrautes bei den Literaturwochen

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Nicht nur über den Wolken ist die Freiheit, sondern auch jenseits der Grenze. Mit dieser Hoffnung machen sich heute wie vor tausend oder mehr Jahren immer wieder Menschen auf den Weg. Ihre Motive mögen verschieden sein. Was viele von ihnen verbindet, ist die Suche nach einem besseren Ort zum Leben, einer Heimat in der Fremde. Oft reist jedoch die alte Heimat mit. Aus dem Bewusstsein der Unterschiede und Gemeinsamkeiten kann eine besondere Sensibilität entstehen, die Nicht-Fremden ihre Welt aus ungewohnter Perspektive neu darzustellen in der Lage ist, wie bei Wladimir Kaminer.

Die Magdeburger Literaturwochen widmen sich mit Lesungen, Gesprächen, Filmen und einer Ausstellung diesem Themenfeld, aber ebenso der Faszination für Bücher. Ein Geheimtipp ist dabei sicher das „Projecto Anagrama“. Die portugiesisch-holländische Compagnie inszeniert mit Spiel und Akrobatik, wie ein kleines Wunder entsteht, das Buch heißt.

Ein weiterer Tipp ist das Chemnitzer Trio „Quijote“. Die Drei werden das „Canto General“ von Pablo Neruda und Mikis Theodorakis auf die Bühne bringen. „Der große Gesang“ erschien 1950, als Neruda in Chile vor den Repressalien der Regierung Videla an unterschiedlichen Orten Zuflucht suchen musste.

Das bemerkenswerte Leben der Dichterin Helga M. Novak stellt Inés Burdow in ihrem Vortrag dar. In Berlin-Köpenick geboren, eckte sie früh an, haute ab nach Island, kam wieder, ging in die Produktion, heiratete, wurde ausgebürgert und kehrte am Ende ihres Lebens zurück.

Eine weltbekannte Fremde aus (Sachsen-)Anhalt war Katharina die Große. Weniger bekannt sind ihre literarischen Werke. Regine Sondermann stellt sie in ihrem Vortrag in den Mittelpunkt.

Wem es schwerfällt, sich für eine der Veranstaltungen zu entscheiden, für den gibt es diesmal eine Kombi-Karte (15 €). 

Magdeburger Literaturwochen, 2.–30.9., verschiedene Orte in Magdeburg, www.literaturhaus-magdeburg.de

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