Großstadtdschungel

© Hans-Georg Esch

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© Hans-Georg Esch

Um eine Stadt wie Chongqing zu erfassen, muss man hoch in die Luft gehen, je höher, desto eindrucksvoller. Über 30 Kilometer zieht sich die Megacity entlang des am Jangtsekiang hin.  Von ihr, wie von vielen anderen chinesischen Millionenstädte wissen wir in Europa nahezu nichts: Guangzhou, Tianjin, Harbin, Xi’an, Shenyang und andere stehen beispielhaft für ein Land, dass rund 160 Städte mit mehr als einer Million Einwohnern zählt. Als Architekturfotograf ist Hans-Georg Esch Chronist. Mehrere Monate war er quer durch China unterwegs und hat die dortigen Millionenstädte fotografiert. Dazu wählte er stets einen erhöhten, festen Standpunkt aus. Auf diese Weise werden die nicht enden wollenden Häuserreihen und Wohntürme in Horizontale und Vertikale gegliedert. Der distanzierte Blick bringt Ruhe und Ordnung in das Bild. Die Komplexität der Millionenstädte scheint fassbar, ja physisch erlebbar: Der Sog seiner Bilder zieht den Betrachter in das Geschehen. Der Blick verliert sich in den Häuserschluchten oder gleitet an den massiven Bauten ab. Das Grenzenlose der ausufernden Stadtgebilde korrespondiert mit dem großen Format der Fotografien. „Ich möchte auf die unüberschaubaren Megastädte hinweisen. Denn die sich ausbreitenden urbanen Flächen entsprechen unseren Vorstellungen von Stadt nicht mehr. Andererseits geht es mir darum, mit meiner Bildsprache ein bestimmtes körperliches Gefühl hervorzurufen, zu vermitteln, wie es sein könnte, in einer Megacity zu leben“, veranschaulicht Hans-Georg Esch (50) seine Fotokunst.

Cities unknown, Chinas Millionenstädte, Fotografien von Hans-Georg Esch,  Eröffnung am 15. Juli, 19 Uhr (bis 7. September), MDR Funkhaus 

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