Licht am Horizont

© John Stanmeyer

Es ist ein mystisch wirkender Moment, und doch viel mehr: Afrikanische Migranten am nächtlichen Strand von Dschibuti. Mit diesem Bild hat der US-Amerikanische Fotograf John Stanmeyer den World Press Photo Award 2014 gewonnen. Die Männer stehen an der Küste und recken ihre Mobiltelefone in die Höhe, um Empfang zu bekommen und ihre Verwandten kontaktieren zu können. Die Belichtung erfolgte ausschließlich durch das Mondlicht und die Display-Beleuchtung der Handys. Das Bild gäbe den Migranten Würde statt sie zu romantisieren, wie es sonst bei diesem Thema häufig der Fall sei, sagte Jurymitglied Susan Linfield zur Begründung. Der Strand von Dschibuti ist ein Knotenpunkt für Migranten aus Somalia, Äthiopien und Eritrea.  

Alljährlich werden von der Stiftung World Press Photo die besten Pressefotos des Jahres gekürt. Die Bewertungsrubriken decken dabei alle Bereiche des Journalismus ab: Kriegsberichterstattung, Nachrichten, Sport, Reportage. Die 19-köpfige Jury hat diesmal aus 98.000 eingereichten Arbeiten von 5700 Fotografen auszuwählen. Die preisgekrönten Bilder sind außergewöhnliche Momentaufnahmen und entführen uns in die erstaunliche, unfassbare wie auch bestürzende Welt der Bilder, sie transportieren Informationen und lösen oft genug Emotionen aus. Der „World Press Photo Award“ ist der weltweit größte und renommierteste Wettbewerb für Pressefotografie. Die Mission ist, „hohe professionelle Standards im Fotojournalismus aufrechtzuerhalten und für einen uneingeschränkten Informationsaustausch einzutreten“. Seit mehreren Jahren wird diese Ausstellung in großformatigen Abzügen im City Carré gezeigt. Ein wirklich ambitioniertes Projekt des Managements, denn Shopping-Malls sollen Besucher üblicherweise nur animieren und nicht sprachlos machen.

World Press Photo 2014, 19. Januar - 7. Februar, Mo-Sa 10-20 Uhr, City Carré

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