Dagmar Fenninger-Bucher: Ein Roman über authentische Schicksalsschläge

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Die Österreicherin Dagmar-Fenninger-Bucher, Leiterin der Kinder- und Jugendhilfe Wiener Neustadt, ist eine entschiedene Kämpferin gegen Benachteiligung von Kindern, eine vehemente Verfechterin einer von sozialer Herkunft unabhängigen Chancengleichheit. Kinder sind unsere Gegenwart, verdienen Unterstützung und haben ein Anrecht auf die „richtige“ Lebensperspektive. In „Wir sind hier, wir tragen Namen“ begegnet man 4 Jugendlichen aus dem Wiener Bezirk Fünfhaus, Vaterlose, Mutterarme, Alleingänger, Verliererkinder, die sich gegenseitig die sonst fehlende Bindung, den lang vermissten „sozialen Klebstoff“ bieten. Fenninger-Bucher schreibt über die soziale Bedrängnis der Heranwachsenden, über ihr Dasein in Verantwortung aber ohne Privilegien. Kevins Mutter ist psychisch krank, nicht mehr als ein Geist in der Wohnung. Pamela, das Elefantenkind, Kartoffelnase, Kürbisgesicht, immer in Sorge um die körperliche Integrität ihrer Mutter, die sich und ihre Kinder als Sexarbeiterin durchs Leben bringt. Yalcin lebt den Generationenkonflikt der aus der Provinz Yozgat Zugewanderten. Und Georg, der Junge mit dem schwachen Verstand, durch ihn finden sie zusammen. Vier jugendliche Guerilleros in Tarnkleidung, tapfere Verliererkinder.  

„Wir sind hier, wir tragen Namen“ ist kein leichter, literarischer Tobak, konfrontiert uns die Autorin doch auch mit unserer Verpflichtung für das, was wir Zukunft nennen, für die Kinder, die wir allein lassen, einfach so. Musikalisch begleitet wird Dagmar Fenninger-Bucher von Mathias Krispin Bucher/E-Bass und Philipp Bernsteiner/Keys. (sr)

Zur Veranstaltung: „Wir sind hier, wir tragen Namen“ Musikalische Lesung, 23.11.

Strudelhof

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