Die Nachtschwärmer an Bord der MS Sachsen-Anhalt

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© Foto Royal

Eines Tages, 2008, fragte Sänger Matthias Krizek den Musiker Oliver Vogt: „Was machst du im Sommer?“ Vogt spontan: „Vielleicht ein Sommertheater mit dir.“ Damit war eine Idee geboren. Als Dritte im Bunde warben sie die Sängerin Ulrike Nocker, später stieß Schauspieler Knut Müller-Ehrecke als Regisseur zur Crew. Sie nannten sich „Die Nachtschwärmer“. Das erste Programm hieß „Alles, außer schlafen“. Von einem Schiff war keine Rede. Sie spielten im „Waschfass“ am Krökentor. 2009 gingen sie erstmals an Bord. Seitdem kreuzen sie als Nachtschwärmer-Schiffer auf der Elbe.

Die Nachtschwärmer auf dem Theaterschiff

Vogt formuliert das Anliegen so: „Wir wollen zu dritt Musik auf die Bühne bringen und Leute unterhalten. Sie sollen Lieder wiedererkennen, Freude an anderen Varianten haben. Manchmal texten wir auf bekannte Melodien oder suchen umgekehrt Musik für vorhandene Texte.“ Außerdem wollen die Nachtschwärmer eine Geschichte erzählen. Da braucht es Wortbeiträge. Die liefern seit Jahren verlässlich und gut Peter Hofmann, Rick Dommsch und Knut Müller-Ehrecke. Das Konzept ist in den zehn Jahren das gleiche geblieben. Pro Jahr kommen 2500 Gäste bei bis zu 55 Elbtörns. Nach neun Jahren aber wechselten die Nachtschwärmer das Schiff. „Der Wechsel war einfach fällig“, kommentiert Vogt trocken. Jetzt hat die Truppe auf der MS „Sachsen-Anhalt“ der Magdeburger Weißen Flotte angeheuert. Mit dem Jubiläumsprogramm „Der Rest vom Fest“ stechen sie in See, bei Niedrigwasser auf dem Mittellandkanal. Über mangelnden Zuspruch können sich die drei nicht beklagen, aber sie teilen das Schicksal der hiesigen Kleinkunstbranche: Bei jungen Leuten gelten sie nicht als Highlight. Vogt sieht das gelassen: „Das Publikum wächst nach. Lebensstile ändern sich, unserer auch.“ Auf jeden Fall ist er sich sicher, dass es die „Nachtschwärmer“, ungeachtet möglicher kleinerer Alterserscheinungen, auch in zehn Jahren noch gibt.

Zur Veranstaltung: 10. Nachtschwärmer Weihnachtsspektakel „Der Rest vom Fest“

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