Neunhundertachtzehn Meter

Egal aus welcher Richtung man blickt, diese Brücke ist einfach nur gigantisch. Lange 918 Meter spannt sich der stählerne Trog über die Elbniederung hinweg. Und wenn man unter ihr steht, schweben unglaubliche 156.000 Tonnen Metall und Wasser über einem. Die Trogbrücke bei Hohenwarthe ist nicht nur die größte Stahlbaukonstruktion Europas, sie ist die längsten Kanalbrücke der Erde!

Bereits in den 1930ern war geplant, eine Kanalbrücke über die Elbe zu bauen und damit die letzte Lücke der Wasserstraßenverbindung zwischen Rhein und Oder zu schließen. Um Mittellandkanal und Elbe-Havel-

Kanal zu verbinden, wurde 1934 mit dem Bau der Kanalbrücke über die Elbe begonnen. Gleichzeitig startete der Bau des Hebewerks in Rothensee. Während das 1938 mit viel Pomp eingeweiht wurde, mussten alle Bauarbeiten an der Trogbrücke kriegsbedingt 1942 eingestellt werden.

Es dauerte bis in die 1990er Jahre, ehe das Projekt „Blaues Kreuz“ wieder in Angriff genommen wurde. Mit einem Schiffskorso wurde die Trogbrücke am 9. Oktober 2003 eingeweiht. Zum Blauen Kreuz aus Elbe und Kanalbrücke gehören auch die beiden Sparschleusen, zum einen die bereits 2001 fertig gewordene in Rothensee, zum anderen die Schleuse Hohenwarthe, die jene 18,55 Meter Höhenunterschied zwischen Mittellandkanal und Elbe-Havel-Kanal überwindet.

So können in diesem Jahr am gesamten Wasserstraßenkreuz gleich mehrere Jubiläen gefeiert werden. Das historische Schiffshebewerk Rothensee begeht sein 85-jähriges Bestehen, zugleich gehört es seit 10 Jahren der Stadt Magdeburg. Passend dazu wurde es im letzten Jahr zusammen mit dem Pretziener Wehr für das UNESCO-Welterbe vorgeschlagen, 2024 dürfte dafür eine Entscheidung fallen. Während das Schiffshebewerk zum „Tag des Offenen Denkmals“, am 10. September ab 10 Uhr geöffnet ist, wird das 20-jährige Jubiläum des Blauen Kreuzes gesondert begangen. Zum Tag der Offenen Tür, am 14. September, lädt das Wasser- und Schifffahrtsamt zu Führungen an den beiden Sparschleusen in Rothensee und Hohenwarthe.