Party hinter Festungsmauern

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© Conrad Engelhardt

Die Kasematten entlang der Maybachstraße gehörten einst zum Westwall der Festung. Seit Jahren wuchert dort Wildnis. Aber immer wieder gibt es Pläne. Aktuell ist am ehemaligen Kavalier V eine urbane „Insel des kulturellen Miteinanders“ im Entstehen, eine Mischung aus Konzert-Location, Club und Biergarten soll in den Gewölben Einzug halten. Verantwortlich dafür sind die DJs und Veranstalter Michael Conrad und Kurt Jansen, die sich mit elektronischer Musik in den hiesigen Clubs etabliert haben. Michael Conrad hat den Club „Triebwerk“ in der Neustadt geleitet und organisiert auch das Palim Palim Festival. „Nach der Schließung des Triebwerks waren wir auf der Suche nach einem neuen Ort“, blickt er zurück. Von gemeinsamen Jubiläumsfeiern und diversen Gigs kennt er Kurt, der mit seinem DJ-Kollektiv „Rüppe mit Jemüse“ ebenfalls seit Jahren die Subkultur der Stadt bereichert.

Die Gewölbe scheinen wie gemacht für das Unterfangen: Durch die dicken Mauern ist es im Sommer angenehm kühl, Parkplätze sind vorhanden, Anwohner werden nicht gestört. „Wir haben uns gleich in die Location verliebt, hier ist viel Potenzial“, sagt Kurt. Noch ist viel zu tun. Nach der Entkernung folgen nun erste bauliche Maßnahmen. Von der Optik wird die „Insel der Jugend“ ein wenig an das Triebwerk erinnern, ein altes Klavier steht schon in der Mitte des Raums, Polygone Masken lehnen an den Gewölbebögen, Holzböden und Möbel aus vergangenen Zeiten werden den Ort prägen, bloß kein „Schicki-Micki“, das ist den beiden wichtig. „Wir werden mit Mapping arbeiten und dreidimensionale Licht-Effekte erschaffen. Zudem setzen wir auf ein starkes Audio-Konzept, was man aus den Hauptstadt-Clubs kennt“, erklärt Micha. Geplant sind vier Veranstaltungen im Monat und Biergarten-Betrieb. Das Eröffnungsdatum hängt vor allem von der Bewilligung der Anträge und den Auflagen durch das Bauordnungsamt ab. „Schön wäre es noch Ende des Jahres starten zu können“, hoffen die beiden. 

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