Tanz ums Tausendstel

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© Kai Spaete

Sport ist vereinfacht gesprochen ein Kampf um Geschwindigkeit, dessen Ergebnisse oft erst im Nachkommabereich der Sekundeskala unterscheidbar werden. Nicht anders ist es mit der Sportfotografie. Auch hier kommt es darauf an, mit ultrakurzen Belichtungszeiten den perfekten – oftmals nicht wiederholbaren – Moment einzufangen. Erste Erfahrungen mit solcher Art der Fotografie sammelte Kai Spaete vor 10 Jahren bei einem Shooting für die Tanzgruppen d.peppers und DaRookies. „Schon damals faszinierte mich immer wieder die Idee, Bewegungen so auf ein Foto zu bannen, dass sie nicht statisch wirken und die ganze Leidenschaft, Dynamik und Emotion des Tanzes zu Ausdruck kommt“, so Kai Späte. Final inspiriert wurde er von einem Video mit einer russischen Tänzerin, die puristisch in einem einzigen Lichtkegel umgeben von Magnesiastaub tanzte.

Bei nationalen und internationalen Weltklasse-Tänzern, wie der Ballerina Mirela Kamenowa, den mehrfachen Weltmeistern im Standard- und Lateinamerikanischen Tanz, Anika & Tim Strupeit, den Cheerleading Mädels der  Guardian Angels und den DaRookies, Weltmeister im Breakdance, traf die neue Projektidee auf großes Interesse und mündete schnell in Teilnahmebekunden.

Mit der hierfür notwendigen Technik, ist es ein wenig komplizierter. Der Knackpunkt ist die notwendige Synchronisierung des Blitzes mit den hyperkurzen Belichtungszeiten einer Kamera. Während normale Digitalkameras in aller Regel bis 1/60 Sekunde dieses gleichzeitige Auslösen von Blitz und Kameraverschluss schaffen, synchronisieren gute Spiegelreflexkameras bis zu 1/320 Sekunde mit dem aufgesteckten Blitz. Für höchste Bildqualität und bis aufs Staubkorn detailgetreue Wiedergabe galt es, die für das Shooting verwendete Mittelformatkamera mit einer Studioblitzanlage auf den 1600sten Teil einer Sekunde genau abzustimmen.

Traversen, Stative Generatoren, Beleuchtung, Lichtformer und natürlich hochsensible Objektive und Kameras mussten gefunden werden und wurden dann, mit Unterstützung der Hersteller und von Sponsoren, aus ganz Europa nach Magdeburg gebracht.

Zwei Tage wurde in den Studios der Movement Dance Academy getanzt, performt, herumgewirbelt. Ständig flogen Körper und Magnesiastaub durch die Luft. „Tagsüber haben wir fotografiert und nachts das Equipment gereinigt“, erzählt Kai Späte. Über 1.000 Fotos wurden geschossen, um final 15 Stück auszuwählen, die in ihrer Ausdrucksstärke, Emotionalität und Dynamik seiner Vorstellung von einem perfekten Bild sehr nahe kommen.

Tanz & Eleganz – Bewegung im Bild, ab 10. April in der Liebig-Lounge

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