Von hieraus noch viel weiter

by

© Engelhardt

Den Dom hat man von oben gut im Blick. Er passt in die Lücke am Horizont, die Stadtfelds Dächer an dieser Stelle lassen. Hier, an der Ecke Olvenstedter/Friesenstraße, wo Stadtfeld fast zu Ende ist, haben Janine Koska und Martin Hummelt ihre Zelte aufgeschlagen. Jeder mit seiner Agentur, sie „eingebrand.“, er „freshpepper“, beide in Bürogemeinschaft eng zusammen arbeitend. An diesem Tag wird hier ein weiteres Büro eingeweiht. Es gilt die Eröffnung des Co Working Space „Elbtalent“ zu feiern. In dem Begriff liegt so ziemlich alles, was die beiden und ihre Philosophie zu arbeiten, ausmacht. Co Working Space – ein offenes Büro, in das man sich als Freiberufler, als Kleinunternehmer einmieten kann. Trennlinien zwischen den Büros gibt es nicht so recht, die Türen stehen offen, man setzt auf Vernetzung, auf gegenseitige Unterstützung, um jeder für sich, alle gemeinsam voranzukommen.  So haben sie selbst angefangen, die beiden hier geborenen, die in die Stadt zurückgekehrt sind und hier viel Entwicklungspotential sehen – trotz aller Schwierigkeiten. „Wertschöpfung liegt nach unserer Philosophie in der Zusammenarbeit, Wissen zu teilen, Synergien zu finden“, sagen sie.Ihr erstes großes gemeinsames Projekt hat genau mit diesem Arbeiten zu tun. 2011 formte sich bei ihnen die Überlegungen für einen Jobevent auf Netzwerkbasis. Welche Features, fragten sie sich, braucht es, damit zwischen Unternehmen und Bewerbern Atmosphäre entsteht, damit Menschen wirklich ins Gespräch kommen? Als wichtigsten Ansatz drehten sie den Spieß um: Firmen bewerben sich hier um gute Mitarbeiter, um Humankapital, wie das heute heißt. Seither entwickelt sich dieser Recruitingevent „hierbleiben“ prächtig, setzt dabei als eine Art Kommunikationskampagne Magdeburgs neue Maßstäbe. „Die Menschen in Sachsen-Anhalt warten ja gerne, dass die Politik etwas macht“, sagt Hummelt. Er will nicht warten, will die Dinge selbst anschieben und kreiert dafür Slogans wie „Berlin kann jeder, Magdeburg ist eine Herausforderung.“ Sie sagen: „Wir brauchen in der Region einfach mehr Persönlichkeiten, die gestalten. Die finden hier doch eine riesige Spielwiese vor, auf der man sich austoben kann.“  Größtes Event der beiden ist ihr alljährlicher Firmenstaffel, den Hummelt binnen sechs Jahren zu einem der großen Must-have-Events in der Stadt aufgebaut hat. Gefühlt jede Firma, die etwas auf sich hält, ist dort mittlerweile dabei. Dazu haben sie die Charity-Gala „Winterzauber“ ins Leben gerufen, organisieren die „Lange Nacht der Wissenschaften“, haben sich mit der Idee des Strohballenturniers beim Kaiser-Otto-Fest eingebracht. Dabei sind ihre Projekte auf Langfristigkeit angelegt. Was machen sie anders als andere? „Wir sind gut darin, zu vernetzen, die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Leuten zu organisieren, darauf kommt es, denken wir, für gute Ergebnisse an.“„hierbleiben“ sehen sie dabei als ihre noch weiter aufzubauene Dachmarke. Sie stecken voller Ideen, sind offen für Vorschläge anderer, ja fordern andere geradezu auf, offener zu sein. Und sie haben Selbstbewusstsein: „Wenn man so will, wir leben Standortmarketing für unsere Region vor“.

hierbleiben, das Job- und Recruiting Event, 21. und 22. November im Kulturwerk Fichte, jeweils 10 Uhr, www.hierbleiben-magdeburg.de

Back to topbutton