Zukunft stiften

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© Klaus Göltz

„Ich möchte Geschichten erzählen, die keiner weiß“, sagt die 1981 in Halle geborene Fotografin Laura Bielau über ihre Arbeiten. Immer wieder bildet dafür die Fotografie selbst den inhaltlichen Bezug. Geschickt vernetzt die Künstlerin unterschiedliche Ebenen wie die Geschichte oder Techniken ihres Mediums, Sehgewohnheiten und Wahrnehmungsstrukturen. Deshalb sollte man den Augen nicht trauen. Die Fotos sind aber genau deshalb auch Anstiftungen zur Neugier auf das Sichtbare und Unsichtbare oder Einladungen zu assoziativen Entdeckungsreisen.

Verborgenes und plastische Unschärfe kennzeichnen die Keramiken von Johannes Nagel, vor allem die (Aus)Grabungen. Dafür werden mit den Händen im Sand ausgehöhlte Räume mit Gips abgeformt. Hierbei geht es nicht um Perfektion, sondern um Improvisation und Formen jenseits der Funktionalität. Unterschiedliche Ebenen der Wahrnehmung verbindet Ginan Seidel in ihrer Videoinstallation. Sieben Menschen aus England, Deutschland und Mexiko erzählen jeweils einen Traum, der an einem für sie bedeutenden Ort stattgefunden hat. Die Bilder lösen sich jedoch vom Ton, indem sie den Lebensraum der Personen zeigen, wodurch sie den Zuschauern die Freiheit zur eigenen Reflexion geben. Die Jürgen-Ponto-Stiftung widmet sich seit 1977 der Förderung junger Künstler. 2014 steht Sachsen-Anhalt im Zentrum der Aufmerksamkeit. Ausgewählt wurden Künstler unter 35 Jahren, die in Sachsen-Anhalt geboren sind, hier leben und arbeiten oder einen Teil ihres Lebens in der Region verbracht haben. 

Fokus Junge Kunst. Laura Bielau, Johannes Nagel, Ginan Seidl, eine Ausstellungsreihe der Jürgen-Ponto-Stiftung, 5. April bis 1. Juni, Kunstmuseum Magdeburg, Eröffnung 4. April, 19 Uhr

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