Tage der jüdischen Kultur und Geschichte wollen Normalität leben

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© Julie Schönewolf

© Antje Seeger

© Antje Seeger

„Youkali, wo unser Land der Sehnsucht liegt“, singen die vier Dresdner Musikerinnen nach Kurt Weill: Youkali, das sind die kleinen Inseln der Hoffnung, das ist das Heimweh, doch wonach? Ins Exil gezwungen und mehrfach in andere Länder umgezogen, trug Mascha Kaléko zeitlebens dieses Heimweh in sich. Und so stehen die Gedichte der großen Lyrikerin im Zentrum dieses heiter-melancholischen Chansonabends, der mit ironischer Zärtlichkeit, ungehemmter Lebenslust, verträumter Eleganz von der Suche nach Weiblichkeit, Geborgenheit, Glück erzählt.

Einen Tag später kann man Saxofonist Warnfried Altmann auf seltene Weise erleben: lesend und spielend. Dafür gibt es einen guten Grund: gute Geschichten. Genauer: die jüdischen aus dem Buch „Der Sternenverkäufer“ von Alexander Kostinskij. Ihnen nähert er sich, aus ihnen schöpft er seine freie Musik. Und dann ist da noch das Trio Conjak. Bei ihrem „Tanz auf dem Vulkan – Songs der Weimarer Republik“ katapultieren sie sich und das Publikum zurück in die 1920er Jahre, in die wilden Jahre der Tanzlokale und Lasterhöhlen, der Amüsierdamen und Eintänzer, Nudisten und Unterweltler im Babel des 20. Jahrhunderts.   

Insgesamt 17 Konzerte und Lesungen sind diesmal zu erleben. Zu ihnen gehört auch die offizielle Gedenkveranstaltung anlässlich des Jahrestages der Pogromnacht vom 9. November 1938. 

Zum Programm: Tage der jüdischen Kultur und Geschichte, 23.10.-16.11., diverse Locations

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