Dominanz & Zerbrechlichkeit

© Factory

Man taucht ein in schwere Klangwelten aus großen Chören und Orchesterwänden, aber auch in hämmernde Rhythmen, ergreifende Balladen, pulsierende Clubhymnen und apokalyptische Grooves. Adrian Hates — charismatische Stimme und Songschreiber der Band — lag es beim Album „Elegies in Darkness“, besonders am Herzen, in keinem übergeordneten, konzeptionellen Rahmen zu komponieren, sondern jedem einzelnen Titel eine eigene Geschichte zu verleihen und ihnen lediglich eine gemeinsame Überschrift zu schenken, die sie eint. Stets vertraut fühlt es sich an, wenn man als geneigter Hörer auf diesem Endzeit-Epos durch die dunklen Kompositionen geführt wird, und man spürt dennoch, dass in all der Dunkelheit immer etwas Hoffnung mitschwingt. Im Gegensatz zum Vorgänger haben die Gitarren auf dieser Produktion wieder die bei Diary of Dreams typische Rolle angenommen: Mal erkennt man nicht einmal, dass es Gitarrensaiten sind, die diese ungewöhnlichen Klänge produzieren, mal geben sie einem Titel Kraft und Dominanz, und manchmal sind sie die filigranen und feinen Melodien, die sich in das Gesamtklangbild kunstvoll einweben. Diese gewaltige Koexistenz mit synthetischen Klängen und klassischen Stilmitteln war seit jeher der Reiz, der Diary of Dreams akustisch so ungewöhnlich und außergewöhnlich macht.

Diary of Dreams, 20. Dezember, 20 Uhr, Factory

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