Bis zum letzten Tag

Die Doku "Es war da eine Zeit" von Axel Geiss erzählt von der DDR, wie sie funktionierte, warum sie unterging.

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© Koch Film

Die DDR ist Geschichte. Wie sie funktioniert hat und warum sie untergegangen ist, wissen immer weniger Menschen. Alex Geiss‘ Dokumentarfilm erzählt von den Umbrüchen dieser 40 Jahre, schildert den Werdegang von zwei Generaldirektoren und einer Wissenschaftlerin. Manfred Dahms, Eckhard Netzmann und Wera Thiel wollten nach 1945 ein besseres Deutschland. Als in der DDR eine neue Gesellschaft aufgebaut werden soll, sind sie begeistert dabei – und werden aktive Verfechter des Sozialismus. Doch die innere Bindung an den Staat geht im Laufe der Jahre verloren. Anfang der siebziger Jahre begreifen sie: Anspruch und Wirklichkeit klaffen weit auseinander, den ökonomischen Wettbewerb mit der BRD kann die DDR nicht gewinnen. Trotzdem erfüllen sie ihre Pflicht. Diszipliniert und überzeugt, im moralisch besseren Teil Deutschlands zu leben, kämpfen sie weiter für eine sozialistische Gesellschaft. Der Rückblick der drei Protagonisten ist nicht von Wehmut bestimmt, sondern von kritischer Distanz. Und auch von Ärger: „Es ist doch unglaublich. Friseure und Schuster haben die Treuhandanstalt geleitet, und die ehemaligen Wirtschaftsleute der DDR wurden in die Ecke gestellt.“ Die Juristin Wera Thiel: „Die Geschichte wird immer von denen geschrieben, die gewonnen haben.“

FILMpremiere & GESPRÄCH, 12.  Juli, 19 Uhr, Moritzhof u.a. mit Prof. Dr. K.-H. Paqué, Eckhard Netzmann (Ex-Generaldirektor SKET),  Moderation: Prof. Dr. Anne Lequy

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