Der junge Film lebt

Von Nachdenklich, über witzig, bis traurig: bei der Verleihung des Jugendfilmpreises kamen erneut viele junge Talente zum Vorschein.

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© Tom Hartig

„Wir wollten die Filmproduktion junger Menschen in Sachsen-Anhalt ankurbeln.“ Mit dieser Begründung rief Bettina Wiengarn, aktuell Leiterin des OK Magdeburg, 1994 den Jugendfilmpreis Sachsen-Anhalt ins Leben. Auch noch 28 Jahre später steht fest: das ist gelungen. 84 Einsendungen und damit über 750 junge Menschen zeigen: „der junge Film lebt“, um es mit Wiengarns Worten zu sagen. Bei der diesjährigen Preisverleihung wurden 26 nominierte Filme aus drei Kategorien vorgestellt. Bis zum Schluss blieb spannend, wer einen Preis mit nach Hause nehmen kann, denn nahezu jeder Film war sehenswert. In der ABC-Kategorie werden medienpädagogisch begleitete Projekte von Schülern gezeigt und ausgezeichnet. Der Trickfilm „Alles nur ein Traum“ dreht sich um die Einsamkeit, die während der Corona-Pademie vor allem Jugendliche hart getroffen hat. Kimberly Herzog und Carlotta Wesing verarbeiten in ihrem ca. 90-sekündigen Werk ihre Erfahrungen in dieser Zeit auf gefühlvolle Art und Weise und sackten so den Sieg in ihrer Kategorie ein. Mit aufwendigen Bildern, einer Mischung aus Animation und Realfilm, bekommt „der Kuriositär“ um Luca Joel Spirka und Sebastian Siebert, den ersten Preis der Kategorie „Newcomer“. Director Luca Joel ist voller Freude: „Ich brauch noch ein paar Tage, um das zu realisieren.“ Der Film entstand als Projektarbeit im Medieninformatik-Studium. Das große Lob von Dozenten veranlasste die jungen Filmemacher, ihn einzureichen. Die Masterclass trägt ihren Namen nicht umsonst: gestochen scharfe Bilder, feines Sounddesign, runde Geschich­ten. „Gedanken über Kunst“ von Oliver Zech & Jonathan Louis Mohr sticht heraus. Die Protagonistin durchbricht die vierte Wand. Provokant, kontrovers und überheblich führt sie verschiedene Szenarien die aufzeigen sollen, dass „die Kunst tot ist und wir sie getötet haben.“ Dieser Film bleibt im Kopf und teilt sich den ersten Platz in der Masterclass. Als „berührend und einfühlsam“ bezeichnet die Jury den anderen Sieger-Film dieser Kategorie. Die Dokumentation „Sanftes Blech“ ist ein zutiefst ehrliches Portrait über das Leben eines Orchesterlehrers, welches dem Publikum die eine oder andere Träne entlocken konnte. Mit einem charmanten Vortrag über Tiere hat sich der jüngste Preisträger in die Herzen des Publikums gefachsimpelt. Sebastian Kilanowitsch züchtet wirbellose Tiere, wie Ameisen oder Skorpione, und erklärte in seinem Youtube-Video halbernst „10 Fakten über Wirbellose“. Mit seinem Humor gewann er den Publikumspreis. „Das hat mich motiviert weiterzumachen. Demnächst möchte ich auch eine Ausbildung zum Mediengestalter anfangen,“ freut sich der Publikumsliebling.

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