Kaffee und Kino

© Blume Filmproduktion

Theater des Friedens, Alter Markt, 1990. Eine Kinofrau aus Hamburg hilft bei der Privatisierung der jetzigen UFA-Kinos in Magdeburg. Dabei verliebt sich Alexandra Becker in den Magdeburger Stefan Franke. Das Kino wird später geschlossen, weil es von der IHK genutzt wird. Auch die Freundschaft endet – die Unterschiede zwischen den beiden sind zu groß. Den Stoff für seinen zur Berlinale eingereichten Autoren-Kurzfilm „Stefan – eine Ost-West-Schnulze“ hatte der Filmemacher Michael Blume damals eher zufällig gefunden, das Kino am Alten Markt war damals gerade Stadtgespräch. „Gedreht haben wir auch in Buckau und an der Elbe. Einige Häuser in Buckau, die im Film zu sehen sind, stehen längst nicht mehr, auch die Johanniskirche war noch Ruine und hatte nur den einen Turm.“ Kuriosum eins: gedreht wurde auf 16-mm Schwarz-Weiß-Material und mit der russischen „Krasnogorsk III“, einer rein mechanischen Federwerkkamera, die nach 27 Sekunden Dreh erneut aufgezogen werden musste. Ebenso kurios: der offizielle Katalog der Berlinale weist im Cast des Films bis heute die Magdeburgerin Katrin Krahl aus, obwohl sie letztendlich nicht mitspielte. Interessant auch, dass die Voice over von Schauspieler Dirk Schoedon gesprochen wurde. Als zweiter Film wird die Doku „Caffee und Zucker“ gezeigt, ein Film über einen Kaffeetrinker, ein Kaffeehaus und „Röstfein“, die letzte noch existierende Kaffeegroßrösterei im Osten. Der dritte Film „Der Mann, der die Bilder liebte“ zeichnet ein Portrait des langjährigen Magdeburger Pressefotografen Jürgen Goldammer.

Michael Blume – Ein Magdeburger Filmemacher, 12. November, ab 18 Uhr, OLi-Kino  

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