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Nachgeschaut #78, Januar 2022 – Spider-Man schwingt ins Multiversum; Matrix erfindet sich neu; Porno ist jetzt Kunst; Magderburger erinnern sich an die Wende. Na – was für Dich dabei?

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Hygienekonzept für die Kolumne: Wie viel G? Ja!

So, haben wir uns alle erholt? Das Kündigungsschreiben fürs Fitnessstudio, Disney+ und das Boxershorts-Abo ist schon raus – frohes Neues.

Ungeachtet aller Inzidenzwerte gehen wir mal davon aus, dass Du mit Maßstab, Maske und Impfnachweis im Saal sitzt und diese Kolumne betont langsam durch scrollst , damit alle wissen, dass Du der coolste Skyr im Joghurtregal bist. Was schaust Du wohl gerade ? Mit großer Wahrscheinlichkeit sitzt Du in einem der zwei großen Winter -Kracher: Spider-Man: No Way Home oder Matrix Resurrections. Das ist legitim, denn beide Filme bekommen einen harten Daumen hoch von mir. Der Gang ins Programmkino lohnt sich trotzdem. Warum, dass erfährt Mensch am Ende der Kolumne. Achsoo o und ein Hörstück mit Magdeburger Stimmen gibt es diesmal auch.

Spider-Man: No Way Home: The Sinister Entourage

Am Ende von Spider-Man: Far From Home demaskiert Mysterio die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft in aller Öffentlichkeit als Peter Parker (Tom Holland). An diesem Punkt setzt No Way Home nahtlos an und skizziert die Folgen dieser Enthüllung. Alle Menschen, die Peter lieb und teuer sind, geraten in Schwierigkeiten. Die Lösung sucht er beim obersten Zauberer Doctor Strange. Die Welt soll vergessen, wer hinter der Spinnenmaske steckt. Der Zauber geht schief und plötzlich steht das Tor zum Multiversum sperrangelweit offen. Infolge rutschen Schurken vergangener Spider-Man-Filmreihen in die aktuelle Zeitlinie; darunter der tentakelbewährte Doc Ock (Alfred Molina) und der Grüne Kobold (Willem Dafoe). Und alle wollen sie die Spinne tot sehen.

Was soll man sagen – ohne zu viel zu sagen? Spider-Man: No Way Home bildet nicht nur einen Höhepunkt der aktuellen Phase 4 des Marvel Cinematic Universe, er mauschelt sich auch zum Favoriten der bisherigen Spider-Man-Realfilme, indem er den Reihen jeweils einen versöhnlichen Abschluss spendiert. Logiklöcher, die sich bei Zutaten wie Magie und parallelen Universen, natürlich einschleichen, dürfen geflissentlich ignoriert werden. An dieser Stelle ein Nachgeschaut-Filmtipp!

Matrix Resurrections: The Reloaded Revelations

Warner Bros. möchte die dringend erfolgreiche Matrix-Trilogie fortsetzen. Thomas Anderson (Keanu Reeves), Programmierer der titelgebenden Videospielreihe, hadert allerdings zunehmend mit seiner Realität. Mehr und mehr keimt in ihm der Gedanke, dass die Matrix womöglich doch nicht nur seiner überbordende Fantasie entsprungen ist. Zurecht.

Matrix Resurrections hat mich nach dem Kinobesuch so beschäftigt, dass ich mich dazu hab hinreißen lassen, direkt mal etwas in die Smartphone-Knipse zu blubbern. Siehe folgendes Archivmaterial:

Multimedia – geil!

Pleasure: The Sex Cells

Der Debüt der schwedischen Regisseurin Ninja Thyberg erzählt die Geschichte einer jungen Schwedin, die im US-Pornosektor durchstarten will und dabei zwischen Porno-Glamour und Misogyner Grundstimmung oszilliert. „ Pleasure“ wurde weltweit hart mit Lob überhäuft. Vornehmlich, weil er expliziten Content nie dem Selbstzweck überlässt – schreibt die Kritik. Ich muss mich auf den Trailer verlassen hab aber einen Pflichtpunkt auf der Watchlist. Wer also noch Ideen für den nächsten Familiennachmittag braucht, kann doch beim gemeinsamen 16-Uhr-Muckefuck mal in den Raum stellen:

„Hey, wer von euch interessiert sich für die Geschichte einer interessanten Frauenfigur,

– Oma Hilde, willst Du noch’n Kaffee? –

die die verschiedenen Facetten jenes männlich dominierten Medienbereichs erlebt,

– Hier Onkel Helmut, nimm noch ein Stück –

welcher unsere Gegenwart wie kaum ein anderer beeinflusst?

- Kennt ihr eigentlich Bukake? –"

Gratis-Hörstück: UTOP 89 – und wer füttert die Fische?

Magdebürger erinnern sich an den Wendepunkt 1989; an Demonstrationen, an Polizei, an Versammlungen, an Hoffnung. Klingt dramatisch, ist aber als Interviewstück interessant, unaufgeregt und mit einem nicht-nörgeligen Tenor gesegnet. So hört man Magdeburg gerne öfter.

Es gibt starkes Bewegtbild in MD und Umgebung. Let’s connect – soll heißen, sagt mir wo, wie, was: rob@dates-online.de

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