Magdecore

Nachgeschaut #91, Februar 2023 – Wo sind Filme und Serien aus Magdeburg und Umgebung und wie könnten sie aussehen? Fragen über Fragen und so wenige Antworten. Na, Bock drauf?

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(c) RG

Мир для України!

Was war das für ein Jahresstart? The Banshees of Inisherin mit Colin Farrell ist für’n Oscar nominiert! Wer hätte das gedacht? Okay, jeder. Avatar: The Way of Water läuft noch immer wie geschnitten Brot in den Sälen, nice nice! Und mit Im Westen nichts Neues geht mal wieder eine deutsche Produktions ins Oscar Race. Aber wann kommt The Kreischmütter of Magdeburg, Olventar: Der Weech der Jorke – oder oder oder, oder?

Fiction in, mit oder über Magdeburg ist Mangelware. Hab ich letzten Monat beim ersten NMC-Stammtisch („New Magdeburg Cinema“ – tiefstapeln is’ nich!) nach zwei Schnäpsen auch jedem unaufgefordert ins Ohr geraunt. Eine Erkenntnis hat mir Mut gemacht, als ich da so zwischen den Gewerken saß, die begeistert über Projekte schnatterten, Kontaktdaten austauschten und insgesamt einen höheren Nikotinverbrauch hatten als Nordmazedonien: Magdeburg hat Bock auf Fiction und geile Filmprojekte. Don’t get me wrong here: wir alle haben den Polizeiruf ins Herz geschlossen – so wie Zwiebelringe im Bierteigmantel – aber mit MD hat das doch nichts zu tun!

Einzige Lichtblicke waren ‘22 Schneller als die Angst (Thriller-Miniserie von Tatort-Veteran Florian Baxmeyer, deren Serial-Killer-Plot theoretisch auch in die Landeshauptstadt hineinfinanziert hätten werden können) und Magdeburg Moritzplatz. Städte wie Halle haben Filmprojekte wie das Elevated Drama Wild* von Nicolette Krebitz, ironischerweise kein Heuler, aber ein vorzeigbarer Spielfilm aus Halle, in Halle.

Magdeburgs Knastlandschaft wird indes als Kulisse verwurstet, etwa um um im Tatort Tollwut, Düsseldorfs s chwedische Gardinen brutal(istisch)er aussehen zu lassen oder auch als... Knast, im Drama Große Freiheit. Aber wann darf Magdeburg mal wieder Kulisse für ‘ne eigene Geschichte sein?

Als wir den TalentVerstärker-Jubi-Film Indiealismus für die SWM gedreht haben, dachte ich: „Schade, im Prinzip Werbung, ansonsten wäre es fast ‘ne kleine Mumblecore-Perle; so mit Indie-Feeling am Gröni, im Turmpark, vorm P7 und so weiter.“ Nachfolgend der Nostalgie wegen, der Film:

Hier einfach fünf Stoffe, die ich gerne sehen würde. Vielleicht mag das einfach mal wer produzieren - bitte, danke:

HASS/EL: Neo-Noir-Crime in der Barlandschaft

WENDEKREIS: Nachwende-Drama mit Stasi-Thematik

KOMPARSE: Mystery-Serie im Theater-Milieu

TOWER: Escape-Thriller mit Levelstruktur im Katharinenturm

WUNDERLAND: Eine junge Zeichnerin flüchtet aus der Ukraine, landet in MD und verarbeitet ihre Erfahrungen in ihren Comics

Können wir das schaffen? Yo, wir... schauen mal, ob und wie die Förderstruktur solche Vorhaben beäugt und vielleicht ist es dann gar nicht so unwahrscheinlich. Right? RIGHT?

Weitere Ideen und Zwiebel-im-Bierteig-Mantel-Rezepte an rob@dates-online.de 

* In der Print-Version dieser Kolumne, habe ich den Film Wild fälschlicherweise als Wolf betitelt.

Pardon.

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