Louder Than Hell

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© Verleih: NFP

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Vor 25 Jahren wurde der Grundstein gelegt, dass ein Dorf in Schleswig-Holstein zum Mekka der Rock-Fans aus aller Welt avancierte. Heute steht der Namen Wacken synonym für ein perfekt organisiertes Metal-Festival. Eine Woche vorm Jubiläum pilgern die Hartwurstfans aber erstmal ins Kino um die brillante Doku „Wacken 3D – Louder Than Hell“ zu sehen, die 2013 Revue passieren lässt – in beglückenden drei Dimensionen und mit feinstem Sound.

Herr Jensen, Sie feiern 25 Jahre Wacken Open Air und einen Kinofilm. Wie hat alles angefangen?

Wir waren und wir sind Rock- und Metal-Fans aus der Region. Holger Hübner, Andy Göser, der heute mit „Skyline“ spielt, mein Bruder Jörg und ich hatten die Idee, Rockpartys im Gasthof zu organisieren. Eine Liveband gehörte zum Konzept. Wir haben wenig Eintritt verlangt und den Ausschank selbst gemacht, um Kosten zu sparen. Wenn man es ganz runterbricht, machen wir das bis heute so.

Wie wurde aus der Party im Gasthof das Festival? 

Die Biker aus dem Großraum haben ihr jährliches Treffen in der gemeindeeigenen Kuhle abgehalten, dort, wo heute unser „Artist Village“ untergebracht sind. Das brachte uns auf die Idee, ein Open Air zu veranstalten. Holger kannte das Roskilde-Festival, er sagte, dass das Ding mehrere Tage dauern muss und dass wir unbedingt einen Campingplatz brauchen. Wir haben viel mit den Leuten von der Ton- und Licht-Crew geredet, die am Anfang natürlich viel mehr Erfahrung hatten als wir. Das war für uns ganz großes Kino.

Haben Sie von Anfang an von den ganz großen Bands geträumt?

Nee. Ziel war eine amtliche Party und dafür brauchten wir schon größere Bands. Aber dass es einmal diese Dimensionen annehmen würde, hätte keiner zu träumen gewagt. Im ersten Jahr hatten wir achthundert Leute, das war für die damalige Zeit schon nicht schlecht. Freitags haben wir abwechselnd eine halbe Stunde gespielt, dann war eine Stunde Disco. Das „normale“ Konzert war eher am Samstag. Da spielten dann lokale Bands, vor allem aus Hamburg. 

Wacken ist jedes Jahr gewachsen. Sehnen Sie sich manchmal nach dem beschaulichen Anfang zurück?

Das Wachstum hat natürlich eine Professionalisierung mit sich gebracht. Früher war ich an jedem Gewerk irgendwie beteiligt. Ich habe ein bisschen Ahnung von Gastronomie, ich kann eine Bühne aufbauen und kenne mich ein bisschen im Stage-Management aus. Heute haben wir ein starkes Team, die A-Liga Deutschlands. Sehnt man sich zurück? Na gut, man war jung. Und wusste Partys zu feiern.

Was versprechen Sie sich von dem 3D-Film? Werbung brauchen Sie ja offensichtlich nicht.

Wir hatten schon immer Lust, die Nummer auch zu dokumentieren. Es gab den Gedanken, Konzerte live im Kino zu übertragen, um Leute ohne Tickets teilhaben zu lassen. Natürlich wird ein Kinofilm nie die Livenummer ersetzen können. Aber mit 3D kommen wir schon nahe an die „Wacken-Experience“ heran.

Wacken gilt als eines der friedlichsten Open Airs weltweit. Wie erklären Sie sich das?

Wenn man die Familie einlädt, dürfte es eigentlich keinen Stress geben, haben wir uns immer gesagt. Es gibt hier eine große Selbstdisziplin. Gerade in den Anfangsjahren haben wir es oft erlebt, dass gestandene Rocker den Jüngeren gesagt haben: „Alter, mach´ jetzt mal langsam.“ Dann funktioniert das auch. Wacken steht für Party, Freiheit und die Sau ´rauslassen. Aber in diesem ganzen Ding herrscht eine friedliche Grundstimmung. 

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