Offener Kanal: "Ruf jetzt an" wird 10

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© Patrick Jannack

Anfang der 2000er-Jahre heißt das Call-in-Format noch „Ruf mich an“ und läuft unregelmäßig. Erst später, mit dem Wechsel zu Heiko Herfurth, ändert sich der Titel. Herfurth übernimmt die Sendung èn passant, im Vorbeigehen - wortwörtlich. „Ich war als Gast eingeladen und habe innerhalb der Sendung die Moderation übernommen, weil die Moderatorin einen Termin hatte [...] Sie ging und ich habe weitergemacht.“

Ruf jetzt an! lebt von der lockeren Form, sei es nun bei den Gästen, den Themen – oder der redaktionellen Betreuung. Die Vorbereitung auf die aktuelle Sendung beginnt eine Viertelstunde bevor Herfurth live geht. Über was er redet bleibt weitestgehend offen: „Grundsätzlich schließe ich gar nichts aus. Hauptsache ist, es interessiert mich und es unterhält.“ Das funktioniert mal besser, mal schlechter. Als Gäste begrüßt der Moderator ständig wechselnde Gesichter. Kabarettist Lars Johansen gehört quasi zum Inventar. Auch Künstler wie „Die Hengstmänner“ sitzen am Tisch. „Am liebsten sind mir Gäste, die etwas zu erzählen haben. Nichts ist schlimmer, als wenn jemand nur mit ja oder nein antwortet.“ Die Frage nach einem Wunschgast beantwortet Herfurth diplomatisch: „Hüte Dich davor, Deine Götter zu treffen.“

Eine Call-in-Show lebt von der Zuschauerbeteiligung. Das hat mit Herfurths Einstieg anfangs funktioniert: „In einer der ersten Sendungen riefen mal zwei Teenie-Mädchen an und haben kichernd eine Kondom-Gebrauchsanleitung vorgelesen. […] So richtig Verrücktes ist aber noch nicht passiert.“ Die Anzahl der Anrufe hat im Laufe der Jahre stark abgenommen. Aber komischerweise nicht die Zahl der Zuschauer.

Und welche Tätigkeit würde Heiko Herfurth, neben dem Fernsehen, noch interessieren? „Radio wäre noch reizvoll. Außerdem habe ich das Gesicht dafür.“

Ruf jetzt an!, jeden 4. Donnerstag, 18 Uhr, TV + Livestream, www.ok-magdeburg.de

Offener Kanal Magdeburg e.V.

Olvenstedter Strasse 10, 39108 Magdeburg View Map

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