Film: Tully

by

© DCM

Regisseur Jason Reitman und Autorin Diablo Cody haben als Duo bereits den wunderbaren Jugendfilm „Juno“ realisiert. Bei „Young Adult“ stieß Charlize Theron als Hauptdarstellerin zum Erfolgsgespann. Nun legt das kreative Team nach. Einmal mehr steht eine Frau im Mittelpunkt, die auf der Suche nach ihrem Platz im Leben Federn lassen muss.

Der Sohn von Marlo (Theron) leidet unter einer psychischen Störung, die sich in Wutausbrüchen manifestiert. Marlo liebt Jonah nicht minder als Tochter Sarah, ist mit beiden Kindern aber voll ausgelastet. Nun ist allerdings ein drittes auf dem Weg. Bei einem Besuch bei ihrem Bruder macht Marlo eine bemerkenswerte Erfahrung. Während die Erwachsenen in aller Ruhe essen, kümmert sich eine Nanny um die Kinderschar. Craig (Mark Duplass) möchte seiner Schwester etwas Gutes tun und macht den Vorschlag, ihr zur Geburt Zeit zum Schlafen zu schenken. Eine Nanny soll sich über nacht um das Baby kümmern. Für Marlo eine abwegige Vorstellung. Aber als die Not am größten ist, steht Tully (Mackenzie Davis) vor der Tür, lässt keinen Widerstand zu und übernimmt einfach das Ruder. Die Mittzwanzigerin ist eine feenhafte Erscheinung, die ihren Job beherrscht und die richtigen Fragen stellt. Wie ein Heinzelweibchen bringt sie das Haus in Ordnung, während Marlo friedlich an der Seite ihres Mannes schlummert.  Aber das neue Glück hat natürlich eine Kehrseite.

Mit einiger Filmerfahrung im Gepäck mag man die Wendung, die der Film nimmt, vorausahnen. Das tut der Sehenswürdigkeit aber keinen Abbruch. Charlize Theron fügt ihrer Filmografie eine weitere Meisterleistung hinzu, die weit über neuerliche Gewichtszunahme hinausreicht. Und „Tully“ Mackenzie Davis möchte man am liebsten gleich wieder sehen.

Bundesstart: 31. Mai, Genre: Tragikkomödie, Regie: Jason Reitman, Darsteller: Charlize Theron, u.v.a. USA 2018, 95 Minuten

Back to topbutton