Weniger ist mehr

Die Filmkunsttage Sachsen-Anhalt gehen unter dem Titel „Bonus 2021“ in ihr 10. Festivaljahr. Ein großes spektakuläres Jubiläum wird es nicht. Oder doch?

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© Hans-Wulf Kunze

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„Wir bitten um ein wenig Realitätsdemut,“ mahnt Festivalchef Frank Salender. Noch immer gelten in den Kinos Pandemie-Beschränkungen und Abstandsregelungen. „In diesem monatelangen Klima der Verwundbarkeit, Verunsicherung und Ohnmacht sind vielerorts auch in der Kultur bittere Gefühle gewachsen. Mit einer Saalauslastung von etwas mehr als 30 Prozent arbeitet derzeit kein Kino wirklich wirtschaftlich.“ Stimmt, seit Corona unser Leben umge­krempelt hat, stellen sich viele Fragen weniger poetisch. In diesem Ausnahmezustand handeln wir meist ins Ungewisse weil ständig Unerwartbares an der Uhr dreht. So ist es für Salender, Organisator der Filmkunsttage Sachsen-Anhalt, „Zeit, das eigene Handeln zu überprüfen, die Angst vor dem Bedeutungsverlust wegzuschieben und zu überlegen, worauf es wirklich ankommt. Es geht in diesem Jahr darum, kompromisslos auf Ernsthaftigkeit zu setzen.“ So heißt das Konzept für die 10. Filmkunsttage Sachsen-Anhalt: „Weniger ist mehr“. Heißt übersetzt, die Filmkunsttage Sachsen-Anhalt verzichten 2021 auf Preise, Wettbewerbe und jeglichen Festival-Glamour. Das diesjährige Festival mit dem Titel „Bonus 2021“ konzentriert sich an 10 Orten ein ganzes Quartal nur auf Filme, Publikum und Gäste. Auch Lesungen und Ausstellungen sind in Planung. Im Umkehrschluss heißt das aber auch: der ganze Rest des Jahres sind jetzt Filmkunsttage. Vom 7. Oktober bis kurz vor Weihnachten geht die Filmkunst auf Reisen durchs Land.

Zum Programm der 10. Filmkunsttage Sachsen-Anhalt

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