Film: Wildhexe

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Das Jugendbuch „Wildhexe“ von Lene Kaaberbøls ging allein in Deutschland mehr als 300.000 Mal über den Ladentisch. Nun wurde die Fantasy-Geschichte für alle Lesemuffel zum Leinwandabenteuer aufbereitet. Schon der Anfang stimmt das junge Publikum darauf ein, dass es mystisch zugehen wird. Doch dann wechselt die Erzählung in eine ganz normale, dänische Schule, in der 12-jährige lernen, schwärmen und lästern. Mittendrin Clara (Gerda Lie Kaas, Tochter von Nikolaj Lie Kaas), ein rothaariges, sommersprossiges Mädchen, das in der Klasse wohl gelitten ist. Ihre Freundschaft zum gleichaltrigen Oscar hält das Girl indes geheim. In der letzten Zeit hat sich Claras Welt auf seltsame Weise verändert. Ihr Geruchssinn hat sich mächtig verbessert. Auf dem Heimweg von der Schule hüllt sie eine Nebelbank ein, aus deren Tiefen eine gruslige Erscheinung „Hexenkind“ ruft. Eine schwarze Katze heftet sich an ihre Fersen. Irgendetwas ist absolut nicht im Lot. Dazu passt, dass Clara ernsthaft krank wird. Ihre Mutter holt eine ihr bisher unbekannte Tante namens Isa (Sonja Richter) zur Hilfe, die für Clara einen ekligen Zaubertrank braut. Später wird die Tante die zunächst widerwillige Clara in die Welt der Wildhexen einführen. Eine wunderbare Welt im Einklang mit der Natur. Aber auch eine Welt voller Schrecken.

Der Film legt dem jungen Publikum undidaktisch einen respektvollen Umgang mit der Natur ans Herz. Die Geschichte wird in schönen Bildern, aber auch sehr betulich erzählt. Die Spannungsspitzen sind rar gesät. Bei veganer Ernährung und geheimnisvollen Gesängen nähert man sich der Grenze zur Esoterik an. Bei einem vornehmlich weiblichen Publikum im Alter der Protagonistin dürfte der Streifen aber voll ins Schwarze treffen.

Regie: Kaspar Munk Darsteller Gerda Lie Kaas, Sonja Richter, Signe Egholm Olsen u.v.a. Dänemark 2018 96 Minuten Bundesstart 25. Oktober 2018  

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