Kampf für gleiche Rechte

Mittlerweile ist es 52 Jahre her, dass sich die Ausschreitungen zwischen Polizei und den Besuchern einer Schwulenbar in der der Christopher Street im New Yorker Stadtteil Greenwich in eine Straßenschlacht verwandelten. Der Erfolg dieses Aufstandes der LSBTIQ*-Community, die sich damit gegen die teils willkürlichen Razzien gegen sie auflehnte, wird heute weltweit gefeiert. Als 1979 die ersten Proteste nach Deutschland schwappten, stufte die WHO Homosexualität noch bis 1991 als Krankheit ein, Transsexualität sogar bis 2019. Für das Wegfallen des umstrittenen Paragraphen 175 im geeinigten Deutschland 1994 machte man sich im Zuge des Rechtsangleichs beider deutscher Staaten besonders von DDR-Seite stark. Seitdem hat sich vieles getan. Doch mit Diskriminierung und Ausgrenzung sind Mitglieder der LSBTIQ*-Gemeinschaft auch heute noch konfrontiert und werden auch nicht müde, darauf aufmerksam zu machen. Im Juni 1998 brachten Aktive deshalb den ersten Christopher Street Day (CSD) in Magdeburg an den Start. Knapp einhundert Personen waren damals dabei. Die Zahl der Engagierten und auch der CSD selbst ist seitdem stetig gewachsen, seit 2000 ist er jährlich ein fester Bestandteil im Magdeburger Veranstaltungskalender, zog 2014 in die Mitte der Stadt: auf den Alten Markt. In diesem Jahr findet das Event bereits zum zwanzigsten Mal statt. Seit zehn Jahren wird er zudem federführend vom CSD Magdeburg e.V. organisiert. Dem Verein gehören heute mehr als 100 Mitglieder an. Für Vorstandsmitglied Falko Jentsch ist das, neben den vielen Gesetzesänderungen, die sich die Szene in all den Jahren erkämpft hat, die größte Errungenschaft. Als einer der Gründe für den Erfolg führt Jentsch die Präsenz des Vereins auf Veranstaltungen an, bei denen man sie nicht sofort erwarten würde, z. B. auf dem Weihnachtsmarkt. Das zeigt, wie sehr die Community in der breiten Mitte der Gesellschaft angekommen ist.

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